PARIS/FRANKFURT (dpa-AFX) - Übernahmepläne haben am
Donnerstagmorgen im Luftfahrtsektor die Aktien europäischer
Flugzeugzulieferer angetrieben. Der französische
Triebwerkshersteller und Rüstungskonzern Safran
Hierzulande gewannen weit vorne im MDax
Bei einer erfolgreichen Fusion von Safran und Zodiac würde einer der größten Luftfahrt-Konzerne Frankreichs entstehen. Safran legt für den Zukauf insgesamt knapp 10 Milliarden Euro auf den Tisch, das Management von Zodiac steht dahinter. Die bisherigen Aktionäre von Safran sollen bei einem gelungenen Zusammenschluss eine Sonderdividende von 5,50 Euro je Papier erhalten.
Händlern zufolge sorgt der mögliche Milliarden-Zukauf wie üblich für Fantasie. Ein Experte sah für MTU sowie für den Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus jedoch kaum direkte Auswirkungen. Die Überschneidungen und damit Synergien zwischen Safran und Zodiac seien vergleichsweise gering. So fokussiere sich Safran auf Triebwerke und Rüstung, während Zodiac den Schwerpunkt auf Kabinenausstattung lege.
Safran hatte schon mal im Jahr 2010 einen Anlauf für eine Übernahme unternommen, war damals aber abgeblitzt. Nachdem Zodiac im vergangenen Jahr wiederholt seine Prognose einkassieren musste und die Aktie damit auf Talfahrt schickte, hatte Safran laut Insidern den Kontakt wieder aufgenommen.
Ein Analyst zeigte sich von der Offerte von Safran denn auch nicht allzu sehr überrascht. Die in Aussicht gestellte Sonderdividende und ein für 2019 erwarteter Zuwachs beim Gewinn je Aktie im zweistelligen Prozentbereich versüßten aber die Angelegenheit und könnten den Safran-Kurs in naher Zukunft weiter stützen. Negativ sei aber, dass die Aktionärsstruktur von Safran nun komplizierter werde.
Laut einem weiteren Marktteilnehmer passt der Zukauf zur Strategie von Safran, im Ausstattungsgeschäft stärker Fuß zu fassen. Die Wahrscheinlichkeit eines Gegenangebots sei gering./ajx/fbr
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