
FMW-Redaktion
Western Union ist vielen Menschen bekannt als weltweit größter Geldtransfer-Abwickler jenseits von normalen Banküberweisungen. Man geht zum Western Union-Schalter, zahlt bar ein, und irgendwo anders auf dem Planeten kann der Empfänger Sekunden später mit Ausweis und Transfer-ID das Geld in bar abheben. Ganz problemlos, eine tolle unkomplizierte Sache. Viele Menschen kennen die Firma gar nicht, weil sie alles über ihr normales Bankkonto abwickeln. Aber gerade Menschen, die Überweisungen in Länder mit einen nicht verlässlichen Staatswesen vornehmen, trauen den Banken nicht, und nutzen daher Western Union. Hier bar einzahlen, dort sofort bar abheben, Fall erledigt. Die Bank kann das Geld nicht veruntreuen, weil man das Geld nach dem Transfer sofort wieder in bar abhebt.
Die Tatsache, dass kein Bankkonto notwendig ist, sondern dass es hier nur eine schnelle Ein- und wieder Auszahlung beim Empfänger gibt, macht diese Art der internationalen Geldverschiebung für Kriminelle attraktiv - das sollte eigentlich kein Geheimnis sein. Jetzt hat das US-Justizministerium veröffentlicht, dass Western Union als weltweit größer Anbieter solcher Transaktionen 586 Millionen Dollar Strafe in den USA zahlen wird, weil man in Sachen Geldwäsche und Betrug sagen wir mal weggeschaut oder nicht so genau hingeschaut hat.
Laut Veröffentlichung habe Western Union ganz bewusst auf ein Programm zur Geldwäschebekämpfung verzichtet. Warum wohl? Weil man wusste, dass der eigene Service aktiv von Kriminellen genutzt wird, und man mit den Transfergebühren gutes Geld verdient? Wie man offiziell schreibt, ziehe man diejenigen zur Verantwortung, die Betrug erleichtern würden (also Western Union). Gegenüber US-Konsumenten hätte die Firma eigentlich die Verantwortung sie zu schützen, aber stattdessen habe man Betrügern und Abzockern das Leben erleichtert. Diese Strafe solle auch direkt betrogenen US-Bürgern zu Gute kommen. So hätten unter anderem 26 Western Union-Betreiber mit internationalen Betrügern zusammengearbeitet um zehntausende US-Bürger über diverse Vertriebswege zu betrügen.
Auch seien zum Beispiel hunderte Millionen Dollar von illegalen Einwanderern nach China geflossen. Ebenfalls hätten ausländische Betrüger US-Bürger mit dem auch bei uns bekannten "Enkeltrick" dazu verleitet ihnen über Western Union Geld zu senden. Oft seien Transaktionen über Western Union auch mit falschen Identitäten abgewickelt worden. Das ist einer der entscheidenden Punkte in der Geldwäschebekämpfung (Know your Customer). Hunderte Millionen Dollar verbotener Transaktionen seien über den Service abgewickelt worden. Und so könnten wir es endlos fortsetzen. Die US-Justiz glaubt auch mit dieser großen Strafsumme sicherzustellen, dass die Firma sich zukünftig an Vorschriften hält und Geldwäscheprävention betreibt!
Dazu meinen wir wie schon in den letzten Monaten mehrmals in Artikeln erwähnt: Es ist erstaunlich, warum in Europa oder auch in Deutschland ...
Den vollständigen Artikel lesen ...