Von Christian Grimm
BERLIN (Dow Jones)--Deutschland hat im vergangenen Jahr die Exporte von Kriegsgerät deutlich gesenkt. Wie das Bundeswirtschaftsministerium auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte, wurden Waffen im Wert von 6,88 Milliarden Euro in andere Länder geliefert. Im Jahr zuvor waren es noch 7,86 Milliarden, so dass die Ausfuhren von Panzern, Schiffen und Gewehren um 12,5 Prozent zurückgingen.
Laut Ministerium gingen 2016 mit 3,19 Milliarden Euro knapp die Hälfte der Exporte an EU-, Nato- und Nato-gleichgestellte Länder. Die Lieferung von Kriegsgerät an diese Staaten betrachtet die Bundesregierung als unproblematisch. "Die Bundesregierung steht zu ihren Bündnisverpflichtungen und zu ihrer Verantwortung für die europäische und internationale Sicherheit", erklärte Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD). Die Lieferung von Waffen an diese Partnerländer liege im sicherheitspolitischen Interesse Deutschlands.
Größter Einzelposten im alten Jahr war die Lieferung einer Fregatte und zweier Bordhubschrauber an die algerische Marine im Wert von knapp 1 Milliarde Euro. Der Bau des Schiffs war schon 2012 genehmigt worden.
Der Gesamtwert für die Ausfuhr von Gewehren und Pistolen summierte sich 2016 auf rund 47 Millionen Euro. Gegenüber dem Jahr zuvor war das ein Anstieg um knapp 15 Millionen. Er gehe aber ganz wesentlich auf Bestellungen aus Partnerländern zurück, erklärte das Wirtschaftsministerium.
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DJG/chg/smh
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January 20, 2017 10:30 ET (15:30 GMT)
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