Bremen (ots) - Neuen Parteien, die durch Wut und Enttäuschung über das etablierte System nach oben gespült werden, bekommt der schnelle Erfolg meist nicht gut. Über kurz oder lang zerfallen sie an ihren eigenen Ansprüchen und inneren Flügelkämpfen, an der Unfähigkeit ihrer Führungskräfte und oft auch an Selbstbedienungsmentalität ihrer Mitglieder. So war es bei der AFB, der Gruppe Arbeit für Bremen, so war es bei der Hamburger Schill-Partei, so erging es der Piraten-Partei und der rechtsextremen DVU. Steht vor diesem Schicksal nun auch die niedersächsische AfD? Rücktritte, Rauswürfe, Verleumdungen, Strafanzeigen und Klagen zeugen jedenfalls von einem Selbstzerfleischungsprozess der jungen Partei. Von ernsthaften Inhalten, geschweige denn von einem Landesprogramm ist nichts zu sehen, stattdessen überzieht der umstrittene Landeschef Armin Paul Hampel seine Basis mit wüsten Verschwörungstheorien. Mindestens 14-mal haben frustrierte Mitglieder bereits in diesem Jahr das Parteischiedsgericht angerufen. Angesichts dieses Chaos müssten sich die Wähler doch langsam fragen, ob sich ihre Stimme für die AfD wirklich noch lohnt.
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