PARIS (dpa-AFX) - Die französischen Großbanken schwimmen weiter
auf einer Erfolgswelle. Mit der Credit Agricole
An der Börse wird dieser Kurs der drei großen französischen Häuser bereits seit längerem honoriert. Die Anteile der BNP Paribas, der Credit Agricole und Societe Generale gehören mit Gewinnen zwischen 43 Prozent und 45 Prozent zu den stärksten Titeln unter den europäischen Großbanken. Zudem liegt der Börsenwert der Credit Agricole und Societe Generale mit jeweils rund 35 Milliarden Euro deutlich über dem der Deutschen Bank. Die BNP spielt mit ihrer Marktkapitalisierung von mehr als 70 Milliarden Euro noch mal in einer anderen Liga.
Die Credit Agricole verdiente 2016 im operativen Geschäft unter anderem dank gut laufender Geschäfte in der Vermögensverwaltung, die die Bank durch die Übernahme des Fondsanbieters Pioneer von Unicredit weiter ausbaut, mehr. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn sei um 23 Prozent auf rund 3,2 Milliarden Euro gestiegen, teilte die Großbank am Mittwoch in Paris mit. Die Erträge zogen dabei um rund vier Prozent auf fast 17 Milliarden Euro an, während die Kosten und die Risikovorsorge leicht zurückgingen.
Inklusive einer Reihe von Sondereffekten wie der bereits bekannten Belastung aus neu verhandelten Kreditverträgen im vergangenen Jahr oder Rechtskosten im Jahr 2015 blieb der Gewinn stabil bei 3,5 Milliarden Euro. Die Credit Agricole hatte bereits im Januar angekündigt, dass sie wegen der Neuverhandlung von Kreditverträgen infolge der niedrigen Zinsen fast eine halbe Milliarde Euro auf das Privatkundengeschäft in Frankreich abschreiben musste. Abgesehen davon habe sich das französische Filialkundengeschäft gut entwickelt, lobten die Experten der Investmentbank Jefferies.
Vor einigen Wochen hatte die Credit Agricole auch bereits mitgeteilt, dass sie für 2016 wie für das Jahr davor eine Gewinnbeteiligung von 60 Cent je Aktie ausschütten will. In den kommenden Jahren soll die Dividende steigen. Um ihre Struktur zu vereinfachen und ihre Kapitalbasis zu stärken, hatte die Bank zuletzt ihre Verbindung zu den genossenschaftlichen Regionalbanken in Frankreich neu geordnet.
Der börsennotierte Teil der Credit-Agricole-Gruppe war zu einem Viertel an den gut drei Dutzend Genossenschaftsbanken beteiligt. Diesen Anteil gab die Credit Agricole an ein Investmentvehikel der Regionalinstitute zurück. Die kleinen Genossenschaftsbanken bleiben weiter Mehrheitsaktionär bei ihrem börsennotierten Zentralinstitut. In Deutschland ist die Credit Agricole mit der Frankfurter DZ Bank vergleichbar, die hierzulande als Zentralinstitut für den Genossenschaftssektor dient. Die DZ Bank ist aber nicht börsennotiert./zb/stb/fbr
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AXC0120 2017-02-15/11:35