Die Anzeige Österreichs "wegen des Verdachts auf arglistige und betrügerische Täuschung" gegen Airbus und die Eurofighter Jagdflugzeug GmbH ist gerade erst ein paar Tage alt, der Gerichtssaal wurde deswegen noch gar nicht betreten, doch zwischen den Beteiligten liegen die Nerven bereits blank. Nachdem Airbus-Sprecher Rainer Ohler übereinstimmenden Medienberichten zufolge die Anzeige in Zweifel gezogen und von einem "Polit-Theater" gesprochen hatte, konterte am Montag der österreichische Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil.
"Es ist ein Zeichen von Nervosität und Panik, wenn ein börsennotierter Konzern, der unter anderem im Eigentum mehrerer europäischer Staaten steht, seinen Kunden, die Republik Österreich, beschimpft", erklärte der Minister. Doskozil forderte Airbus-Chef Thomas Enders auf, "dafür zu sorgen, dass sein Haus nun zu einem sachlicheren und der Schwere der Vorwürfe und der Höhe des Schadens angemesseneren Umgang mit der Republik Österreich findet."
Ein Grund für die Nervosität auf beiden Seiten dürfte die im Raum stehende Streitsumme sein: Der "heute bekannte Schaden" könne bis zu 1,1 Milliarden Euro betragen, heißt es in Wien.
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February 20, 2017 10:00 ET (15:00 GMT)
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