Von Sarah Kent
LONDON (Dow Jones)--Der Ölkonzern BP will sich besser an die dauerhaft niedrigen Ölpreise anpassen. Ein neuer Mittelfristplan sieht vor, sich bis 2021 so aufzustellen, dass der Konzern bei einem Ölpreis von 35 bis 40 US-Dollar profitabel arbeiten kann. BP unterstellt damit, dass Wachstum möglich ist und dass der Konzern einen Schlussstrich unter die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko vor fast sieben Jahren ziehen kann.
Laut Strategieplan will BP seine Produktion bis 2021 um durchschnittlich 5 Prozent im Jahr steigern. Gleichzeitig soll das Budget die bereits geltende Obergrenze von 17 Milliarden Dollar jährlich nicht sprengen.
Bis 2021 soll der freie Cashflow in der Produktions- und Explorationssparte 13 bis 14 Milliarden Dollar erreichen bei Ölpreisen rund um das heutige Niveau von gut 55 Dollar je Barrel. Dieses Jahr wird der Konzern eigenen Schätzungen zufolge einen Ölpreis von 60 Dollar pro Barrel benötigen, nur um die Gewinnschwelle zu erreichen.
In den vergangenen sechs Jahren hat BP Aktiva im Wert von rund 75 Milliarden Dollar verkauft, die Investitionen zusammengestrichen und die Kosten gesenkt, um mit den beiden größten Herausforderungen für den Konzern zurechtzukommen: der Deepwater-Horizon-Katastrophe und dem Ölpreisverfall.
Jetzt sieht sich das Unternehmen gut aufgestellt, um wieder zu wachsen und im schwierigen Marktumfeld wettbewerbsfähig zu agieren.
Das neue Break-Even-Ziel von 35 bis 40 Dollar pro Barrel steht aber jüngsten Aussagen von BP entgegen, nach denen der Konzern sein Ziel auf 60 Dollar anheben musste. Die Analysten von Jefferies sehen die Gewinnschwelle für BP bei über 69 Dollar je Barrel, das ist der höchste Wert unter den großen westlichen Ölkonzernen. Jefferies zufolge erzielen Royal Dutch Shell, Exxon Mobil und Chevron schon bei unter 50 Dollar pro Barrel Gewinne.
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February 28, 2017 14:07 ET (19:07 GMT)
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