Bielefeld (ots) - Marketingregel Nummer Eins: Gib dem Kind einen Namen. Ein starker Name entscheidet mit darüber, wie schnell ein Produkt an Bekanntheit gewinnt. Er vermittelt auf den ersten Blick, worum es geht, was Du bieten kannst - oder eben nicht. Das Auto-Fasten ist ein solcher Name. Kurz. Plakativ. Simpel. Geht ins Ohr, bleibt im Kopf. Die Grünen und die Umweltministerin preisen das Auto-Fasten an, werben damit für eine saubere Umwelt - der ökologische Gedanke macht sich schließlich gut vor Bundestagswahlen. Dass mit den geforderten Rabattaktionen dem öffentlichen Nahverkehr die Rolle des Schwarzen Peters zukommt, wirkt billig. Wer als Verkehrsträger keine Rabatte gibt, ist also gleich der Buhmann der Nation. Darf man das alles? Man darf. Denn der Verzicht in einer modernen Gesellschaft muss heute anders definiert werden als zu Zeiten Luthers - auch wenn der eine oder andere ein Problem damit haben mag, den Begriff des Fastens, ohne direkten religiösen Bezug, zweckzuentfremden. Ein anderer Einwand wiegt schwerer: Die Industrie ist für einen Großteil der Schadstoffausstöße verantwortlich. Durch das zeitweise Abstellen von Autos kann der Effekt nur bedingt verringert werden.
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