DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
TAGESTHEMA
Der chinesische Dienstleistungssektor ist im Februar langsamer gewachsen als im Vormonat. Der Einkaufsmanager-Index des Markit-Instituts und des Medienhauses Caixin ermäßigte sich auf 52,6 von 53,1 Punkten im Januar. Ein Stand oberhalb von 50 Punkten zeigt ein Wachstum an, ein Stand darunter signalisiert einen Abschwung. Zhengsheng Zhong, Direktor für makroökonomische Analyse bei CEBM Group, sagte, dies sei die langsamste Expansion seit vier Monaten. Das Wachstum im Neugeschäft habe zum Vormonat stagniert und der Subindex für die Preise sei gesunken, so Zhong weiter. Schon der am Mittwoch veröffentlichte offizielle Einkaufsmanagerindex deutete ein geringeres Wachstum an.
AUSBLICK KONJUNKTUR
-US 15:45 Einkaufsmanagerindex Service Markit Februar (2. Veröffentlichung) PROGNOSE: 54,0 1. Veröff.: 53,9 zuvor: 55,6 16:00 ISM-Index nicht-verarbeitendes Gewerbe Februar PROGNOSE: 56,5 Punkte zuvor: 56,5 Punkte
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.374,50 -0,31% Nikkei-225 19.469,17 -0,49% Hang-Seng-Index 23.594,04 -0,56% Kospi 2.078,75 -1,14% Schanghai-Composite 3.217,45 -0,39% S&P/ASX-200 5.729,60 -0,81%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
An den Aktienmärkten prägen Gewinnmitnahmen das Bild. Laut Händlern wird die Neigung zu Gewinnmitnahmen durch die am Abend anstehende Rede von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen befördert. Zwar preisten die Finanzmärkte eine nächste US-Zinserhöhung im März bereits mehrheitlich ein, dennoch sei die anstehende Yellen-Rede eine gute Gelegenheit, aufgelaufene Gewinne mitzunehmen, heißt es. Darüber hinaus bewirkt der zuletzt deutlich gestiegene US-Dollar einen signifikanten Preisverfall am Rohstoffmarkt, worunter das Sentiment am Aktienmarkt leidet. Dort trifft es Titel aus den Sektoren Öl und Bergbau, die zu den klaren Verlierern zählen. In Schanghai belasten zudem schwachen Konjunkturdaten, in Tokio unerwartet deutlich gesunkene Ausgaben privater Haushalte. Auffallend schwach präsentiert sich Seoul. Dort verschärfen sich die politischen Spannungen zwischen Südkorea und China, weil das Land am Aufbau eines Raketenabwehrsystems mit den USA arbeitet, um der nordkoreanischen Bedrohung zu begegnen. China lehnt dieses Ansinnen entschieden ab. Laut Medienberichten wurden Gruppenreisen chinesischer Touristen nach Südkorea bis auf Weiteres abgesagt. Urlauber aus der Volksrepublik stellen einen wichtigen Wirtschaftsfaktor in Südkorea. In Sydney verlieren im Rohstoffstektor mit den fallenden Preisen Santos 3,3 Prozent und Woodside Petroleum 1,5 Prozent - in Tokio büßen Inpex 2,7 Prozent ein. Auch Bergbautitel in der Region stehen zum Teil gehörig unter Abgabedruck. In Seoul fallen wegen ausbleibender China-Touristen Werte aus der Reisebranche und dem Einzelhandel besonders deutlich. Nach einem guten Verkaufsstart der neuen Spielekonsole steigen Nintendo in Tokio um 3,7 Prozent.
US-NACHBÖRSE
Der Hype mit Snap setzte sich mit deutlich verminderter Dynamik fort. Nach einer 44-prozentigen Hausse im regulären Geschäft legte der Wert um weitere 1,1 Prozent zu. Dagegen verloren Costco nach schwachen Zweitquartalszahlen 4,3 Prozent. Der Einzelhändler verfehlte in der abgelaufenen Periode die Markterwartungen bei Umsatz und Gewinn. Auch das Wachstum auf vergleichbarer Basis fiel schwächer als erhofft aus. Der Warenhausklub will zudem die Mitgliedsbeiträge erhöhen.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 21.002,97 -0,53 -112,58 6,28 S&P-500 2.381,92 -0,59 -14,04 6,39 Nasdaq-Comp. 5.861,22 -0,73 -42,81 8,88 Nasdaq-100 5.363,26 -0,51 -27,73 10,27 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 911 Mio 1,03 Mrd Gewinner 807 2.053 Verlierer 2.201 995 Unverändert 95 64
Etwas leichter - Nach der jüngsten Rekordjagd und dem erstmaligen Sprung des Dow-Jones-Index über die Marke von 21.000 Punkten hat die Wall Street am Donnerstag eine kleine Auszeit genommen. Händler sprachen von leichten Gewinnmitnahmen. In den Fokus rückte das fulminante Börsendebüt der Snapchat-Mutter Snap, dem größten Technologie-Börsengang seit Alibaba im Jahr 2014. Der Kurs schloss bei 24,48 Dollar und damit 44 Prozent über dem Ausgabepreis von 17 Dollar. Dagegen verzeichnete die Caterpillar-Aktie den größten Tagesverlust seit rund acht Monaten und war für einen Großteil des Minus im Dow-Jones-Index verantwortlich. Ermittler durchsuchten Büros des Baumaschinenkonzerns nahe der Zentrale im US-Bundesstaat Illinois, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Die Caterpillar-Aktie fiel um 4,3 Prozent.
TREASURYS
US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 10 Jahre 2,49 3,0 2,46 4,2 30 Jahre 3,08 1,8 3,06 1,1
Die Renditen am US-Anleihemarkt setzten ihre Aufwärtsbewegung ebenfalls fort. Für die Rendite zehnjähriger Papiere ging es um weitere 3 Basispunkte auf 2,49 Prozent nach oben. Immer mehr Fed-Mitglieder sprechen sich für eine baldige Zinserhöhung aus. Fed-Gouverneurin Lael Brainard erklärte zuletzt, dass eine Anhebung der Zinsen angesichts eines besseren Wirtschaftsumfelds sowohl in den USA als auch im Ausland bald möglich sei. Brainard hatte sich in der Vergangenheit immer wieder skeptisch hinsichtlich einer Zinsstraffung gezeigt.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:40 Uhr % YTD EUR/USD 1,0522 +0,1% 1,0507 1,0539 +0,0% EUR/JPY 120,11 -0,1% 120,18 120,44 -2,3% EUR/GBP 0,8581 +0,2% 0,8564 0,8574 +0,7% GBP/USD 1,2262 -0,1% 1,2269 1,2293 -0,6% USD/JPY 114,16 -0,2% 114,39 114,28 -2,3% USD/KRW 1155,45 +0,4% 1150,68 1143,66 -4,3% USD/CNY 6,8995 +0,1% 6,8899 6,8824 -0,7% USD/CNH 6,8952 +0,1% 6,8855 6,8768 -1,2% USD/HKD 7,7630 +0,0% 7,7624 7,7631 +0,1% AUD/USD 0,7564 -0,1% 0,7572 0,7650 +4,8%
Mit der steigenden Wahrscheinlichkeit einer US-Zinserhöhung bereits im März neigte der Dollar weiterhin zur Stärke. Der Euro rutschte zwischenzeitlich knapp unter die Marke von 1,05 Dollar und lag im späten US-Handel bei 1,0507 Dollar.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,71 52,61 +0,2% 0,10 -4,9% Brent/ICE 55,18 55,08 +0,2% 0,10 -4,8%
Die Ölpreise fielen nach dem am Vortag vermeldeten erneuten Anstieg der US-Lagerdaten auf den tiefsten Stand seit drei Wochen. Es war bereits die achte Zunahme in Folge. Auch der festere Dollar belastete, da dieser Käufe von Investoren aus dem Nichtdollarraum verteuert. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI fiel zum US-Settlement um 2,3 Prozent auf 52,61 Dollar. Für Brent ging es um 2,3 Prozent auf 55,08 Dollar nach unten.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.232,65 1.234,60 -0,2% -1,96 +7,1% Silber (Spot) 17,76 17,68 +0,4% +0,08 +11,5% Platin (Spot) 988,55 986,50 +0,2% +2,05 +9,4% Kupfer-Future 2,68 2,68 +0,2% +0,00 +7,1%
Der festere Dollar und die sich verfestigende Aussicht auf steigende Zinsen in den USA belasteten den Goldpreis. Letzteres würde die Attraktivität des zinslosen Edelmetalls weiter schmälern. Der Preis für die Feinunze gab zum US-Settlement um 1,4 Prozent auf 1.233 Dollar nach und fiel damit auf den tiefsten Stand seit über zwei Wochen.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
POLITIK USA
Der wegen seiner Russland-Kontakte unter Druck geratene US-Justizminister Jeff Sessions hat angekündigt, sich aus Untersuchungen zu der Affäre herauszuhalten. Er werde sich wegen möglicher Befangenheit nicht an den unter Aufsicht seines Ministeriums geführten Untersuchungen zu der Frage beteiligen, ob Russland den US-Wahlkampf zu beeinflussen versucht habe, erklärte Sessions.
US-Präsident Donald Trump hat dem in der Russland-Affäre massiv unter Druck geratenen Justizminister Jeff Sessions sein "volles Vertrauen" ausgesprochen.
GELDPOLITIK/INFLATION JAPAN
Die Bank of Japan wird offenbar zuversichtlicher, dass sich die Inflation innerhalb eines Jahres oder etwas länger beschleunigen wird und auf mehr als 1 Prozent steigt. Wie Personen aus dem Umfeld der Notenbank erklärten, seien die Gründe für die Zuversicht die anziehende US-Wirtschaft und der schwächere Yen. "Das Vertrauen in die Wirtschaftsaussichten Japans wächst", sagte eine informierte Person. Zudem könnte eine Konjunkturspritze in den Vereinigten Staaten, wenn sie auf den Weg gebracht wird, die US-Wirtschaft antreiben und eine Dollar-Stärke stützen.
In Japan sind die Verbraucherpreise wegen der höheren Ölpreise das erste Mal seit mehr als einem Jahr im Januar gestiegen. Damit haben Premierminister Shinzo Abe und die Bank of Japan Schützenhilfe auf ihrem Weg zur Überwindung der Deflation bekommen.
MORGAN STANLEY
hat von der US-Notenbank die Genehmigung erhalten, im Zuge eines überarbeiteten Plans Kapital an die Aktionäre auszuschütten. Für die Bank ist dies eine positive Nachricht, nachdem Morgan Stanley den Fed-Bankenstresstest im vergangenen Jahr nur unter Vorbehalt bestanden hatte und nachbessern musste.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
March 03, 2017 01:53 ET (06:53 GMT)
LYFT
Der US-Fahrdienstanbieter und Uber-Rivale Lyft lädt seine Investoren zu einer neuen Finanzierungsrunde und soll dabei auf mindestens 500 Millionen US-Dollar hoffen. Wie mit der Sache vertraute Personen sagten, würde mit einer solchen Summe die Bewertung von Lyft auf 6 bis 7 Milliarden Dollar steigen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/flf
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March 03, 2017 01:53 ET (06:53 GMT)
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