Von Michael Denzin
FRANKFURT (Dow Jones)--Die geplante Ausweitung des US-Geschäfts von Rheinmetall trägt schneller Früchte als von vielen erwartet. Der Düsseldorfer Auto- und Rüstungskonzern vermeldete am Montag den Eingang eines prestigeträchtigen Auftrags der U.S. Air Force, der Folgeaufträge auch aus anderen Ländern nach sich ziehen könnte. Rheinmetall soll Munition für das neue Kampfflugzeug F-35 liefern. Ein Vertrag über 6,5 Millionen Dollar über die Lieferung von mehreren zehntausend Patronen soll bis Februar 2018 abgeschlossen sein.
Interessant ist dieser eher kleine Auftrag, weil sich damit ein schneller Erfolg des erst im Herbst 2016 gegründeten Joint Ventures RDZM in den USA mit Day & Zimmermann zeigt. Der in Europa kaum bekannte US-Mischkonzern mit rund 50.000 Angestellten beliefert das US-Militär schon seit 1940. Die Kooperation wird als guter Ansatzpunkt gesehen, um das US-Geschäft weiter ausbauen zu können.
Zum anderen setzen viele Finanzanalysten bei Rheinmetall ihre Hoffnung nicht nur auf eine Belebung des Rüstungs-, sondern vor allem beim Munitionsgeschäft. Das Geschäft war zuletzt deutlich geschrumpft: Nach einem Umsatzanteil 2010 von 33 Prozent an der Sparte Defence fiel er 2015 auf 24 Prozent zurück.
Rheinmetall selber misst dem Auftrag strategische Bedeutung bei. Die F-35 wird auch von weiteren Nationen angeschafft, u.a. Dänemark, Großbritannien, Italien, Kanada, die Niederlande, die Türkei und Japan. Dies lasse weitere Großaufträge erwarten.
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March 06, 2017 05:55 ET (10:55 GMT)
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