Ulm (ots) - In den vergangenen Wochen hat Bundeskanzlerin Merkel im Umgang mit der Türkei jene Strategie verfolgt, mit der sie bei cholerischen, machtverliebten Männern schon häufig Erfolg hatte: Ruhe bewahren, nicht provozieren lassen, das Gespräch suchen. Nun hat sie offenbar beschlossen, dass gegenüber Erdogan die nächste Eskalationsstufe angebracht ist. Über ihren Vertrauten Peter Altmaier ließ sie türkischen Regierungsmitgliedern Einreiseverbote androhen. Der Schritt ist zwar richtig - doch er hätte schon früher kommen müssen. Die sich ständig steigernden Provokationen aus Ankara ließen bereits seit Tagen erkennen, dass die türkische Seite durch Ruhe nicht besänftigt, sondern weiter angestachelt wird. Es gibt auch in der internationalen Diplomatie Situationen, in denen Gespräche erst nach einem Machtwort wieder möglich sind. Dies ist ganz offensichtlich eine davon. Dass die Bundesregierung zugleich die Einrichtung von Wahllokalen in Deutschland für das türkische Referendum gestattet, zeigt, dass sie weiterhin auf Verständigung setzt. Aber eben nicht, ohne zuvor eine rote Linie gezogen zu haben.
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