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Devisen monthly: EUR/GBP - Brexit-Verhandlungen könnten Pfund auf schwachem Niveau halten

Das Pfund Sterling notiert gegenwärtig bei 0,867 EUR/GBP und notiert damit 1,4 % niedriger als vor sechs Wochen. Das Tief erreichte das Pfund in diesem Zeitraum Ende Februar bei 0,84 EUR/GBP. Seit dem geriet die britische Währung jedoch unter Abwertungsdruck, da die Auseinandersetzungen zwischen der Regierung und dem Parlament über die Verhandlungsstrategie mit der EU etwas kontroverser geführt wurde. Nunmehr hat sich Ministerpräsidentin May durchgesetzt. Oberhaus und Unterhaus haben zugestimmt, dass die Regierung ohne größere Einschränkungen das offizielle EU-Austrittsgesuch gem. Art. 50 der Lissaboner Verträge bei der EU-Kommission einreichen darf. May hat dafür den 29. März festgelegt. Ab da tickt die Uhr. Zwei Jahre hat Großbritannien dann Zeit, ein Verhandlungsergebnis zu erzielen. Die Verhandlungsposition des Landes ist jedoch ausgesprochen schwach. Das liegt an mehreren Faktoren. Erstens beinhaltet der Ausstiegs-Artikel, dass Großbritannien nach zwei Jahren automatisch aus der EU ausscheidet, wenn man kein Ergebnis erzielt. Grundsätzlich kann der Verhandlungszeitraum verlängert werden, bedarf aber der Zustimmung aller EU-Mitglieder. Zweitens kann Großbritannien offensichtlich sein Ersuch zum Ausstieg aus der EU wieder zurückziehen. Vielmehr hat die EU-Kommission einen Anreiz, besonders hart zu verhandeln, denn wenn Großbritannien währenddessen unsicherheitsbedingt in die Rezession abgleitet, könnten politische Kräfte in UK darauf drängen, das Ausstiegsersuch zurückzuziehen. Darüber hinaus sieht sich die britische Regierung auch intern unter Druck. So hat Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon angekündigt, ein Unabhängigkeitsreferendum zwischen Herbst 2018 und Frühling 2019 inmitten der Zielgeraden der Verhandlungen abzuhalten. Mit dem Beginn der EU-Austrittsverhandlungen wird die Anspannung in Großbritannien steigen und dürfte das Pfund gerade am Anfang in Richtung 0,90 EUR/GBP abwerten.

Daran wird vermutlich die Bank of England nichts ändern. Sie beließ ihren Leitzins bei 0,25 % sowie ihre Wertpapierankäufe unverändert. Viele Marktteilnehmer entnahmen der letzten Sitzung (16. März) einen etwas hawkischeren Ton. So hat sich BoE-Mitglied Kristin Forbes für eine Anhebung des Leitzinses ausgesprochen, während sich das Komitee mit Hinblick auf Inflation, Konjunktur sowie insbesondere auf die Nachfrageseite Zinsschritte in beide Richtungen offenhielt. Die anhaltende Pfund-Schwäche sorgte dabei für Inflationserwartungen von über 2 % in 2017 (für Januar lag sie bei 1,8 % YoY). Auch die britische Konjunktur zeigt sich seit dem Brexit-Votum nach wie vor erstaunlich robust (Q4 2016: 0,7 % BIP-Wachstums QoQ, Arbeitslosigkeit Januar 4,7 %). Dennoch bestehen laut BoE zukünftige Downside-Risiken, insbesondere bzgl. der Nachfrage durch Haushalte und ausländische Investitionen. Auch aufgrund der durch den Brexit bestehenden "besonderen Umstände" dürfte die Geldpolitik der BoE eine abwertungsgetriebene Inflation zulassen (nächste Zinssitzung am 11.Mai) und der Währung im Rahmen ihrer expansiven Politik wenig Unterstützung geben.

Das Währungspaar dürfte mittelfristig von den anstehenden Brexit-Verhandlungen bestimmt werden. Zum einen werden weder von der EZB noch von der BoE unmittelbaren geldpolitischen Aktionen erwartet. Zum anderen dürften sich die Unsicherheiten in Europa bei einer Niederlage der Rechtspopulistin Marine Le Pens bei den französischen Präsidentschaftswahlen, wofür aktuelle Umfragewerte sprechen, deutlich reduzieren. Daher wird für das Pfund vielmehr entscheidend sein, wie Großbritannien die Forderungen eines freien Binnenmarktes in einem separaten Freihandelsabkommen mit der EU aufrechterhalten kann. Denn gleichzeitig kündigte die Regierung eine harte Verhandlungslinie in Kernthemen des Personenverkehrs, der EU-Rechtsprechung und der Immigration an. Schwierige Verhandlungen dürften das Pfund mittelfristig auf dem gegenwärtig schwachem Niveau stabilisieren.


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