Regensburg (ots) - Das E-Bike hielt ich bis vor Kurzem für eine segensreiche Erfindung. Es ermöglicht Mobilität auch jenen Mitbürgern, die nicht gut zu Fuß sind. Es stößt keine Dieselschwaden aus, kann fast überall geparkt werden und eignet sich nur bedingt für röhrende Kavalierstarts. Eine rundum saubere Sache also - bis mich an einem der ersten warmen Tage aggressives Klingeln vom Radweg scheuchte. Ein rüpelhafter Senior zwang mich zu einem Ausweichmanöver und zog in überraschend flottem Tempo an mir vorbei. Wieder dazugelernt: Fahrradfahrer sind keineswegs die besseren, weil umweltfreundlicheren Menschen - schon gar nicht, wenn sie motorisiert daherkommen. Im Internet finden sich Anleitungen für das kinderleichte illegale E-Tuning. Früher wurde am Moped geschraubt, jetzt wird also das Bike frisiert. Das lässt befürchten, dass es auf Fahrradautobahnen nicht zivilisierter zugehen wird als heute schon im Autoverkehr. Mehr Tempo-30-Zonen in den Städten? Gerne - dann aber auch für Radfahrer.
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