Ulm (ots) - So lange Donald Trump Präsident der Vereinigten Staaten ist, sind die Zeiten, in denen andere Länder auf die USA als verlässlichen und vorhersehbaren Partner zählen können, vorbei. Trumps Außenpolitik ist konzeptlos. Sie ist nicht von Werten geleitet, sondern vielmehr geprägt von Emotionalität und spontanen Reaktionen. So hieß es kürzlich noch, dass seine Regierung sich in Syrien nicht einmischen wolle und mit Baschar al-Assad als Präsident gut leben könne. Nun haben Bilder des mutmaßlichen Giftgasangriffs einen plötzlichen Gesinnungswandel hervorgerufen. Mit der verabscheuungswürdigen Attacke habe Assad gleich "viele Linien" überquert, und Trump behält sich alle Optionen vor, offenbar auch eine militärische. Damit wiederum provoziert er den Kreml, wobei der Kurs gegenüber Moskau ebenfalls völlig unklar bleibt. Trump hat kaum Zeit, über seine impulsiven Vorstöße nachzudenken, schon steht er vor der nächsten Herausforderung. Bei dem heutigen Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping wird es nicht nur um Amerikas Handelsdefizit gehen, sondern auch darum, wie er Xi dazu animieren kann, dem Nordkoreaner Kim Jong Un seine nuklearen Ambitionen auszureden. In den kommenden Monaten wird sich jedenfalls zeigen, ob Trump rigoros an seiner "America First"-Doktrin festhalten kann oder ob er auf eine weniger ideologische, moderatere Linie in der Außenpolitik einschwenken wird. Dass er entgegen ersten Ankündigungen nun doch zur Nato hält, in Sachen Syrien zum Umdenken bereit ist und womöglich auch eine politisch riskante Konfrontation mit Moskau in Kauf nehmen könnte, lässt zumindest leise Hoffnung aufkommen.
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