STUTTGART (BOERSE STUTTGART GMBH) - Euwax Trends an der Börse Stuttgart
Dax im Wartemodus
Übernahmeofferte für Stada lässt Aktie hausieren
Von Andreas Groß, Börse Stuttgart TV Nachrichten
Anleger bleiben vorsichtig. Der Dax kommt heute zu Börsenbeginn kaum vom Fleck. Zum Auftakt der neuen Handelswoche stehen Übernahmen in der Gesundheitsbranche im Fokus der Aktionäre - und Daimler will sparen.
Marktbericht
Anleger sind mit Vorsicht in die Karwoche gestartet. Der Dax legte zu Börsenbeginn am Montag 0,1 Prozent auf 12.242 Punkte zu. Rückenwind erhielt er vom schwächeren Euro der mit 1,0571 Dollar zeitweise den tiefsten Stand seit mehr als vier Wochen erreichte. Durch die fallende Gemeinschaftswährung werden vor allem Exportwerte im Dax für Anleger interessanter, da ihre Chancen im Welthandel steigen. Allerdings kann der Dax das Niveau nicht halten und markiert zur Mittagszeit das vorläufige Tagestief bei 12.178 Punkten. Am frühen Nachmittag wird die Marke von 12.200 wieder zurückerobert. Anleger folgen einer Verkaufsempfehlung für Henkel. Die Titel verlieren 2,0 Prozent und sind mit Abstand größter Verlierer im Dax. Händlern zufolge haben Analysten von Goldman Sachs die Papiere auf "sell" von "neutral" heruntergestuft und das Kursziel auf 104 von 111 Euro gesenkt.
Wettbieten um Stada endet bei 5,3 Milliarden Euro
Der Poker dauerte bis zum frühen Montagmorgen. Dann hatten die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven den Zuschlag für die Übernahme des Arzneimittelherstellers Stada - für 5,3 Milliarden Euro, viel mehr als Analysten und Börsianer dem Vorstand und Aufsichtsrat von Stada zugetraut hatten. "Wir haben an einem Strang gezogen, wir hatten ein Ziel und ein Interesse. Und das Ziel haben wir erreicht", fasste Stada-Chef Matthias Wiedenfels den Poker zusammen. Man habe 750 Millionen Euro mehr herausgeholt als Cinven anfangs geboten hatte. Falls die Beteiligungsfirmen wie geplant auf mehr als 75 Prozent an Stada kommen, ist der Hersteller von "Grippostad" und "Ladival" aus Bad Vilbel bei Frankfurt die größte Übernahme, die Finanzinvestoren in Deutschland je bewerkstelligt haben. Sie setzen bei Stada auf Wachstum, auch durch Übernahmen.
Fresenius Übernahme in den USA
Der deutsche Gesundheitskonzern Fresenius hat ein Auge auf den US-Generikahersteller Akorn geworfen. Die auf Nachahmer-Medikamente spezialisierte Sparte Fresenius Kabi und Akorn befänden sich bereits in fortgeschrittenen Gesprächen über einen möglichen Erwerb, teilte Fresenius mit. Akorn hat einen Börsenwert von 3,7 Milliarden Dollar.
Sparmaßnahmen bei Daimler
Daimler hat laut "Stuttgarter Zeitung" mit dem Betriebsrat umfangreiche Sparmaßnahmen in der Lkw-Sparte von Mercedes-Benz vereinbart. Es gehe um 1.000 bis 2.000 Stellen, für deren Abbau Aufwendungen von insgesamt 500 Millionen Euro vorgesehen seien. Die Kosten sollten dauerhaft um 400 Millionen Euro pro Jahr sinken. Betroffen sind alle Führungsebenen sowie der Angestelltenbereich. Die Produktion ist von den Stellenstreichungen nicht betroffen.
Börse Stuttgart TV
Auch wenn der DAX kaum verändert in die neue Woche gestartet ist, bleibt die Stimmung an den Aktienmärkten gut. Könnte die Saisonalität dem DAX zu neuen Rekordstände verhelfen? Ist vor diesem Hintergrund der "sichere Hafen" Gold noch gesucht? Einschätzungen von Kemal Bagci, Derivate-Experte bei der BNP Paribas.
Video unter folgendem Link anschauen: https://www.boerse-stuttgart.de/de/boersenportal/nachrichten-und-vid eos/boerse-stuttgart-tv/?video=13993
Euwax Sentiment Index
Der Euwax-Sentiment-Index lag am frühen Nachmittag nahezu ausgeglichen auf der Null-Linie. In dieser Phase war kein Trend beim Handel mit Hebelprodukten auf den DAX erkennbar. Am Vormittag hingegen hatte der Sentiment Index mehrfach mit plus 50 Punkten ein deutlichen Überhang auf der Käuferseite gezeigt.
Trends im Handel
Die Empfehlung eines Börsenbriefs steckt nach Ansicht von Händlern hinter dem starken Interesse an Calls auf Siemens.
Die offensichtlich geglückte Übernahme von Stada durch Finanzinvestoren lässt den Kurs der Aktie heute über 10% klettern. Zeit für Gewinnmintnahmen sagen offensichtlich viele Derivate-Anleger und verkaufen Calls auf den Generikahersteller.
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Quelle: Boerse Stuttgart GmbH
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