Ulm (ots) - Die Kritik der parteipolitischen Konkurrenz an der Ernennung Peter Altmaiers zum Chefprogrammierer des CDU-Wahlkampfs ist durchaus nachvollziehbar. Im Kanzleramt soll der Vertraute Angela Merkels die Arbeit der Koalitionspartner, der Bundesministerien und nicht zuletzt der Geheimdienste koordinieren, bis Anfang Juli auch noch die Vorbereitungen auf den G20-Gipfel unter deutschem Vorsitz in Hamburg. Das ist nicht nur der Regierungsjob, für den Altmaier bezahlt wird, sondern bereits eine rundum ausfüllende Tätigkeit. Wenn die Kanzlerin ihren bewährten Hausmeier nun auch noch mit einer zusätzlichen Aufgabe betraut, nämlich der verantwortlichen Arbeit am CDU-Wahlprogramm, dann droht dem gewichtigen Saarländer entweder eine selbst über dessen Kräfte hinausgehende Belastung oder der begründete Verdacht, seine planmäßigen Verpflichtungen als Kanzleramtschef nicht in vollem Umfang erfüllen zu können - eine für Altmaier wie Merkel missliche Alternative. Natürlich haben auch die Vorgänger der Bundeskanzlerin, Helmut Kohl (CDU) und Gerhard Schröder (SPD), ihre engsten Vertrauten in der Regierungszentrale maßgeblich an Wahlprogrammen mitschreiben lassen. Doch die beinahe förmliche Beförderung der Allzweckwaffe Altmaier zum CDU-Generalissimo geht darüber noch erkennbar hinaus. Generalsekretär Peter Tauber, der einstweilen gute Miene zum durchsichtigen Spiel macht, wird wegen Überforderung faktisch zum Sekretär degradiert, und die beiden Rollen des Merkel-Intimus an den Schalthebeln von Regierung und Partei werden noch weniger getrennt als bisher. Sauber ist das nicht.
OTS: Südwest Presse newsroom: http://www.presseportal.de/nr/59110 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2
Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218
OTS: Südwest Presse newsroom: http://www.presseportal.de/nr/59110 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2
Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218