Von Christian Grimm
BERLIN (Dow Jones)--Die Energieversorger EnBW und Dong-Energy sind die Gewinner der ersten Ausschreibungsrunde von Windparks auf See in Deutschland. Beide Unternehmen dürfen damit ihre Projekte in der Nordsee bauen, weil sie die niedrigsten Gebote für die Einspeisevergütung bei der Bundesnetzagentur eingereicht haben. EnBW erhielt den Zuschlag für den Windpark He Dreiht, Dong aus Dänemark für die Projekte Energy Borkum Riffgrund West II, Gode Wind 03 und Northern Energy OWP.
Überraschend ist die niedrige Einspeisevergütung, mit der die beiden Stromproduzenten auskommen wollen. "Mit 0,44 Cent je Kilowattstunde liegt der durchschnittliche gewichtete Zuschlagswert weit unterhalb der Erwartungen", kommentierte Netzagentur-Chef Jochen Homann das Ergebnis. Die Auktion habe damit Kostensenkungspotentiale freigesetzt, die den Ausbau der erneuerbaren Energien hierzulande günstiger machen werde. Der höchste Gebotswert, der noch einen Zuschlag erhalten hat, liegt bei 6 Cent je Kilowattstunde.
Ausgeschrieben war ein Volumen von rund 1.500 Megawatt, was der Leistung von anderthalb Kernkraftwerken entspricht. Mit seinem Windpark He Dreiht sichert sich EnBW 900 Megawatt, der Rest geht an die Dänen.
Die Konkurrenten der beiden Stromerzeuger müssen nun auf die zweite Ausschreibungsrunde für Windkraft auf See hoffen. Sie erfolgt am 1. April 2018. "Die Offshore-Windenergie stellt ihre Wettbewerbsfähigkeit mit Nachdruck unter Beweis", ergänzte Netzagenturchef Homann das mit Spannung erwartete Ergebnis. Ob kommendes Jahr wieder so niedrige Preise erreicht werden können, sei aber offen.
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April 13, 2017 07:26 ET (11:26 GMT)
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