Ulm (ots) - In "Abseits", einem Abgesang auf den Fußball, lässt der Belgrader Comiczeichner Enki Bilal die Schiedsrichter ein Leben unter der Erde führen. Für sie ist es angesicht von Attacken zu gefährlich geworden, das Spiel leiten sie in schussfesten Kuppeln hinter der Torlinie. Noch sind wir von solchen Zuständen weit entfernt. Aber wer die Sicherheitsdebatte nach den Dortmunder Explosionen verfolgt hat, muss das Schlimmste befürchten. Nicht mehr länger nur der Besuch im Stadion, wie nach den Anschlägen von Paris vor zwei Jahren, kann zum Risiko werden. Auch Anfahrtswege, Trainingsplätze, Spielerhotels sind seit diesem Wochenende im Blick der Sicherheitskräfte. Von hier ist es nur ein kleiner Schritt zu Angriffen auf Fans, im zynischen Jargon des Terrors "weiche Ziele" getauft. Müssen wir künftig via Körperscanner ins Stadion? Schirmen sich die Stars noch stärker ab, trainieren hinter Sicherheitswänden? Für den Volkssport Fußball wäre das Gift. Gleich, ob hinter den Attacken in Dortmund rechte oder linke Fanatiker, Hooligans, Islamisten oder die kriminelle Wettmafia stecken: Die weiteren sportlichen Aussichten bleiben düster.
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