Cottbus (ots) - Die Wasserspringerin Ingrid Krämer-Gulbin war ein Star in der DDR. 1960 und 1964 errang sie dreimal Olympia-Gold. Sportlerin des Jahres war sie nie. Auch, weil da ein Radsportler, ein "Friedensfahrer", die Deutschen im Osten begeisterte, an dem seit 1953 neunmal hintereinander kein Weg vorbeiging: Gustav-Adolf "Täve" Schur fuhr sich derart in die Herzen der Menschen, dass er zur Legende wurde. Vor allem nach seinem Coup vom Sachsenring 1960: Die Chance, zum dritten Mal hintereinander Straßenweltmeister zu werden, ließ er verstreichen. Ein entnervter Belgier Willy Vanden Berghen im Spitzentrio musste anerkennen, dass der Sportsmann Schur seinem Kumpel Bernhard Eckstein zum Titel verhalf und sich darüber mit Millionen freuen konnte. Ingrid Krämer-Gulbin ist längst in der "Hall of Fame" des deutschen Sports. Täve Schur, dem Volkskammer- und Bundestagsabgeordneten, blieb die Ruhmeshalle bisher verwehrt. Diese Ablehnung verfestigt Spaltung und ist der eigentliche Skandal im Jahre 27 der deutschen Einheit.
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