Von Christian Grimm
BERLIN (Dow Jones)--Die EU-Kommission ist unzufrieden mit der Aufarbeitung des VW-Skandals um manipulierte Dieselmotoren durch den Autobauer. Die Kommission verlangt von dem Unternehmen, dass allen geprellten europäischen VW-Kunden eine Wiedergutmachung gewährt werden soll. "Es geht nicht um Geld, es geht um eine Geste", sagte eine hohe EU-Beamtin, die anonym bleiben wollte.
Zufrieden wäre die EU-Kommission beispielsweise mit der Verlängerung der Garantie auf das Fahrzeug um ein Jahr. "Ein Kaffee und ein Lolli reichen nicht aus", legte die Beamtin nach. Für verbindliche Entschädigungszahlungen an VW-Fahrer gibt es auf europäischer Ebene keine rechtliche Grundlage. Diese liegt auf der Ebene der Mitgliedstaaten und unterscheidet sich von Land zu Land.
Die EU-Vertreterin verwies aber darauf, dass eine Geste des guten Willens dabei behilflich sein könnte, eine Klagewelle gegen die Wolfsburger in verschiedenen EU-Ländern zu verhindern. Derzeit koordinieren die niederländischen Verbraucherschützer ein gemeinsames Vorgehen mit ihren Kollegen aus anderen EU-Staaten.
Laut Brüssel fahren von den 11 Millionen VW-Modellen mit manipulierten Motoren 8,5 Millionen auf europäischen Staaten. Der Autokonzern sperrt sich bisher - anders als in den USA - gegen Entschädigungen und Wiedergutmachungen in Europa.
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April 21, 2017 06:17 ET (10:17 GMT)
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