Die noch weitgehend unbekannte Pyrolyx AG generiert fast keine Umsätze, kommt aber bereits auf einen Börsenwert von mehr als 50 Mio. Euro. Trotzdem läuft zurzeit eine große Kapitalerhöhung zu einem Kurs, der deutlich über der aktuellen Notiz liegt. Anlass genug, den Wert genauer unter die Lupe zu nehmen.
Pyrolyx hat sich einem drängenden Problem verschrieben, dem Recycling von Autoreifen. Die in Reifen gebundenen Rohstoffe konnten bislang nur unzureichend zurückgewonnen werden. Aufbauend auf der jahrelangen Grundlagenforschung des Technikvorstands Fikret Dülger hat das Unternehmen nun ein industrielles Verfahren entwickelt, um aus dem Altmaterial hochwertigen Industrieruß, englisch Carbon Black, herzustellen. Dieses Produkt kann für die Produktion neuer Reifen verwendet werden, ist zugleich aber auch als Rohstoff für andere Gummi- oder Kunststoffe geeignet. Als Nebenprodukte des industriellen Prozesses fallen Pyrolyseöl und -gas an, die ebenfalls verwertet werden können. Aus der mehrheitlichen Übernahme der cct Stegelitz GmbH im Jahr 2015 verfügt die Gesellschaft bereits über eine Fertigungsstätte, die aber noch auf der diskontinuierlichen Batch-Technologie von cct basiert. Mit dem selbst entwickelten Verfahren strebt Pyrolyx letztlich eine hochautomatisierte, kontinuierliche Produktion an. Als Technologiepartner für den Anlagenbau fungiert Zeppelin Systems.
Pyrolyx adressiert mit der Innovation einen riesigen Markt. Nach Unternehmensangaben summiert sich die Altreifenmenge allein in den USA und Europa auf mehr als 7 Mio. Tonnen pro Jahr, die zu einem großen Teil thermisch verwertet oder aber in minderwertige Erzeugnisse (Granulat, Gummimehl) umgewandelt werden. Zugleich steigt der Bedarf für Carbon Black aktuell mit über ...
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