DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires
FEIERTAGSHINWEIS
DIENSTAG: In Australien bleiben die Börsen wegen des ANZAC Day geschlossen.
TAGESTHEMA
Der Pro-Europäer Emmanuel Macron und die EU-feindliche Rechtspopulistin Marine Le Pen ziehen in die Stichwahl um das Präsidentenamt in Frankreich ein. Laut vorläufigen Angaben des Innenministeriums kommt der sozialliberale Reformpolitiker Macron im ersten Wahlgang auf knapp 24 Prozent. Le Pen erzielte knapp 22 Prozent. Fillon und Linkspartei-Gründer Jean-Luc Mélenchon folgten mit zwischen 19 und 20 Prozent. Mit nur 6,2 Prozent landete der Sozialist Hamon abgeschlagen auf dem fünften Platz. Damit steht Frankreich vor einer grundlegenden Richtungsentscheidung: Der Mitte-Politiker Macron will die EU und die Eurozone vertiefen und die partnerschaftlichen Beziehungen zu Deutschland ausbauen. Le Pen wirbt dagegen für einen "Frexit", also einen EU-Austritt, und die Rückkehr zum Franc. Laut allen Umfragen geht Macron als klarer Favorit in die Stichwahl am 7. Mai gegen Le Pen. Hinter ihm zeichnete sich bereits am Sonntagabend eine breite republikanische Mehrheit von konservativen und sozialistischen Politikern sowie Anhängern der Grünen ab.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen
22:05 T-Mobile US Inc, Ergebnis 1Q, Bellevue
22:10 Alcoa Inc, Ergebnis 1Q, Pittsburgh
AUSBLICK KONJUNKTUR
- US 14:30 Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) März
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.370,00 +0,96% Nikkei-225 18.898,14 +1,49% Hang-Seng-Index 24.051,58 +0,04% Kospi 2.171,34 +0,29% Shanghai-Composite 3.118,88 -1,71% S&P/ASX 200 5.865,70 +0,20%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
An den Börsen in Ostasien überwiegen zu Wochenbeginn die positiven Vorzeichen, nachdem der europafreundliche Kandidat Emmanuel Macron die erste Runde der französischen Präsidentschaftswahl gewonnen hat. Nur die chinesischen Aktienmärkte profitieren nicht von dem Wahlergebnis. Auf den Kursen lastet schon seit einiger Zeit die Furcht vor einer strengeren Regulierung der Wertpapiermärkte. Beobachter sind diesbezüglich allerdings skeptisch. Es gebe derzeit keine Hinweise darauf, dass die zuständigen Behörden ihre Gangart verschärfen, meint etwa Zhang Gang, Analyst bei Centra China Securities. Besonders deutlich profitiert die Tokioter Börse vom französischen Wahlergebnis. Gesucht sind vor allem Aktien exportorientierter Unternehmen. Hier stützt der schwächere Yen.
US-NACHBÖRSE
Ambitioniertere Sparziele haben die Sears-Aktie am Freitag im nachbörslichen Handel nur vorübergehend gestützt. Der Kurs des Einzelhändlers stieg in der Spitze bis auf 13,70 Dollar, fiel dann aber zurück und zeigte sich um 19.55 Uhr Ortszeit New York 0,3 Prozent niedriger bei 13,35 Dollar. Sears will in diesem Jahr die Kosten statt um 1 Milliarde Dollar nun um 1,25 Milliarden Dollar senken. Bislang seien schon 700 Millionen Dollar eingespart worden,
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 20.547,76 -0,15 -30,95 3,97 S&P-500 2.348,70 -0,30 -7,14 4,91 Nasdaq-Comp. 5.910,52 -0,11 -6,26 9,80 Nasdaq-100 5.442,05 -0,03 -1,48 11,89 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 927 Mio 866 Mio Gewinner 1.350 2.125 Verlierer 1.592 852 Unverändert 146 121
Knapp behauptet - Vor der Wahl in Frankreich hielten sich die Anleger zurück. Allerdings verhinderte Präsident Trump größere Verluste. Er bekräftigte, was schon sein Finanzminister am Donnrstag gesagt hatte: dass schon bald ein Entwurf für die ersehnte Steuerreform vorgelegt werde. Für General. Electric ging es 2,4 Prozent nach unten. Das Unternehmen hat im ersten Quartal unter dem Strich wieder einen Gewinn geschrieben, doch der Umsatz stagnierte. Beobachter verwiesen auf das schwache Öl- und Gasgeschäft. Die Visa-Aktie schloss unverändert. Das Unternehmen hat im zweiten Quartal von höheren Kreditkartenumsätzen profitiert und den bereinigten Gewinn gesteigert. Positiv wurden die Zahlen von Honeywell aufgenommen; die Aktie gewann 2,7 Prozent. Die Mattel-Aktie sauste um 13,6 Prozent nach unten. Der Spielzeughersteller hat einen größer als erwartet ausgefallenen Verlust für das erste Quartal vermeldet. Der Umsatzrückgang von 15 Prozent war ebenfalls höher als von Analysten prognostiziert. Um 8 Prozent ging es dagegen für Pilgrim's Pride nach oben. Die Analysten von Vertical Group hatten sich positiv zu den Ertragsaussichten der Nummer 2 unter den US-Produzenten von Geflügelfleisch geäußert und die Aktie auf "Buy" von "Hold" hochgestuft.
TREASURYS
Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 10 Jahre 2,24 0,6 2,23 -20,7 30 Jahre 2,90 1,5 2,88 -17,0
Am Anleihemarkt hielten sich die Gewinne in Grenzen. Die Bewegungen am Rentenmarkt sprächen nicht gerade für eine ausgeprägte Angst der Investoren, hieß es mit Blick auf die Frankreich-Wahl. Das Ergebnis der Wahl lässt die Anleihekurse am Montagmorgen deutlicher nachgeben. Die US-Zehnjahresrendite steigt im Vergleich zum späten Freitagshandel um 7 Basispunkte auf 2,31 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 10.07 Uhr % YTD EUR/USD 1,0867 -0,3% 1,0899 1,0724 +3,3% EUR/JPY 119,76 -0,4% 120,25 117,03 -2,6% EUR/GBP 0,8495 +0,0% 0,8495 0,8362 -0,3% GBP/USD 1,2792 -0,3% 1,2828 1,2825 +3,7% USD/JPY 110,20 -0,1% 110,37 109,15 -5,7% USD/KRW 1134,48 -0,3% 1134,48 1134,64 -6,0% USD/CNY 6,8861 +0,0% 6,8859 6,8824 -0,9% USD/CNH 6,8852 +0,1% 6,8788 6,8823 -1,3% USD/HKD 7,7772 +0,0% 7,7755 7,7757 +0,3% AUD/USD 0,7558 -0,2% 0,7572 0,7534 +4,7%
Der Dollar rückte am Freitag gegen den Euro etwas vor, nachdem er bereits am späten Donnerstag mit den neuen Erwartungen an eine Steuerreform Boden gutgemacht hatte. Der Euro wurde im späten US-Handel mit etwa 1,07 Dollar bezahlt nach 1,0720 am Vorabend.
Das französische Wahlergebnis trieb den Euro am Sonntagabend auf über 1,09 Dollar, den höchsten Stand seit fünf Monaten. Am Montagmorgen kommt er wieder zurück auf rund 1,0870 Dollar. Auch zum Yen legt die Gemeinschaftswährung deutlich zu.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,86 49,62 +0,5% 0,24 -11,7% Brent/ICE 52,23 51,96 +0,5% 0,27 -10,5%
Der Ölpreis gab wieder deutlicher nach. Beobachter sahen auch hier einen Zusammenhang mit der Wahl in Frankreich und dem schwächelnden Aktienmarkt. Öl sei "in einer schwachen Position" und laufe daher einfach mit nach unten, meinte Phil Flynn, Analyst bei Price Futures Group. Daneben lastete wieder einmal die Furcht vor einem Überangebot auf den Preisen. Die Ölförderung in den USA hat in der vergangenen Woche abermals zugenommen, wie aus Daten des Unternehmens Baker Hughes hervorgeht. Demnach stieg die Zahl der aktiven Ölbohranlagen um fünf auf 688. Das weckte Befürchtungen, dass die Opec ihre Fördermengenbegrenzung, auf die sich die Mitgliedsstaaten im Herbst geeinigt hatten, aus Verärgerung über das steigende US-Angebot nicht verlängern wird. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI fiel um 2,2 Prozent auf 49,62 Dollar. Brent verbilligte sich um 1,9 Prozent auf 51,96 Dollar.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.271,76 1.285,00 -1,0% -13,25 +10,5% Silber (Spot) 17,82 17,94 -0,7% -0,12 +11,9% Platin (Spot) 968,25 972,40 -0,4% -4,15 +7,2% Kupfer-Future 2,56 2,54 +0,7% +0,02 +1,7%
Der Goldpreis zog zum Settlement am Freitag um 0,4 Prozent an auf 1.289,10 Dollar je Feinunze. Hier stützte zunächst der ungewisse Wahlausgang in Frankreich. Im nachfolgenden elektronischen Handel kam der Goldpreis jedoch wieder etwas zurück auf etwa 1.285 Dollar. Mit dem Wahlausgang in Frankreich sind sichere Häfen weniger gefragt; das lässt den Goldpreis am Montagmorgen nochmals etwas nachgeben.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
IWF
Die internationale Staatengemeinschaft hat sich für ein ausgewogenes Wachstum und gegen nach innen gerichtete Politiken ausgesprochen und zugesagt, ihre Währungen nicht zu Wettbewerbszwecken zu manipulieren. Zur Erreichung des Wachstumsziels sollten "alle Politikinstrumente" eingesetzt werden. "Wir bekräftigen unsere Verpflichtung, ein starkes, nachhaltiges, ausgeglichenes, inklusives und an Arbeitsplätzen reiches Wachstum zu erreichen", betonten die führenden Finanzpolitiker in der Abschlusserklärung des Internationalen Währungs- und Finanzausschusses, des obersten Lenkungsgremiums des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington.
IWF / USA
US-Finanzminister Steven Mnuchin hat den Internationalen Währungsfonds (IWF) dazu aufgerufen, seine Aufsicht über die Währungspolitik und die Handelsbilanzdefizite zu verstärken, die nach Ansicht der Regierung von Präsident Donald Trump die Weltwirtschaft verzerren.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
April 24, 2017 02:07 ET (06:07 GMT)
FED / FISCHER
Fed-Vize Stanley Fischer hat bestätigt, dass die US-Notenbank in diesem Jahr zwei weitere Zinserhöhungen vornehmen dürfte. "Das ist unser Gefühl. Bislang habe ich nichts gesehen, was diese Einschätzung ändern würde", sagte Fischer in einem Interview mit dem Sender CNBC.
USA / STEUERREFORM
US-Präsident Donald Trump hat Pläne für eine massive Steuersenkung für Privatleute und Unternehmen angekündigt will. Es werde eine "große Präsentation" geben, sagte Trump in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Associated Press. Die Pläne sollen "am Mittwoch oder kurz darauf" vorgestellt werden. Es werde wohl die größte Steuersenkung sein, "die es je gegeben hat".
USA / HAUSHALTSSTREIT
Die US-Regierung hat erneut ein Veto von Präsident Donald Trump gegen den Haushaltsentwurf in den Raum gestellt, sollte das Geld für den Bau der Mauer an der Grenze zu Mexiko nicht bewilligt werden. Die Republikaner seien bereit, den Demokraten bei der Gesundheitsreform entgegenzukommen, wenn diese im Gegenzug für die Finanzierung der Mauer stimmen würden, sagte der Haushaltschef des Weißen Hauses, Mick Mulvaney.
FLÜCHTLINGSPOLITIK / USA / AUSTRALIEN
US-Vizepräsident Mike Pence hat Australien die Einhaltung eines bilateralen Flüchtlingsabkommens zugesagt, das Anfang Februar zu heftigem Streit zwischen Präsident Donald Trump und dem australischen Premierminister Malcolm Turnbull geführt hatte.
VOLKSWAGEN
Zwei Gerichte in Kanada haben die Einigung genehmigt, die Volkswagen (VW) mit seinen Kunden in Kanada zur Beilegung einer Sammelklage getroffen hatte. Die zuständigen Gerichte in Quebec und Ontario hätten den Vergleich gebilligt, teilte Volkswagen Canada mit. VW hatte im Dezember eingewilligt, die Sammelklage kanadischer Kunden gegen Zahlung von bis zu 2,1 Milliarden kanadischen Dollar beizulegen. Die Einigung betrifft landesweit 105.000 Fahrzeuge mit einem 2,0-Liter TDI-Motor,
AMERICAN AIRLINES
Knapp zwei Wochen nach dem gewaltsamen Rauswurf eines Passagiers bei United Airlines gibt es einen neuen Vorfall bei American Airlines. Auf einem Video ist zu sehen, wie ein Steward heftig mit einem Passagier streitet, der einer weinenden Mutter mit zwei kleinen Kindern helfen will. Nach Zeugenaussagen hatte der Flugbegleiter der Frau zuvor einen Buggy entrissen. Die Fluglinie erklärte, sie untersuche den Fall.
BECTON, DICKINSON AND CO
kauft den Wettbewerber C. R. Bard für 24 Milliarden US-Dollar bzw 317 Dollar je Aktie. Das ist ein Aufschlag von 25,2 Prozent zum Schlusskurs vom Freitag. Becton, Dickinson and Co, die medizinische Einmalartikel, Gerätesysteme und Reagenzien entwickelt, produziert und vertreibt, erhofft sich durch die Übernahme eine Verbesserung der Marktposition. C. R. Bard, die unter anderem Katheter und implantierbare Herz-Geräte fertigt, setzte im vergangenen Jahr 3,7 Milliarden Dollar um.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln
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April 24, 2017 02:07 ET (06:07 GMT)
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