Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
FLÜCHTLINGE - In Deutschland werden trotz des neuen Integrationsgesetzes weiter Flüchtlinge abgeschoben, die einen Ausbildungsplatz sicher oder eine Ausbildung begonnen haben. Viele Arbeitgeber sind deshalb empört und verunsichert, ob sie geflüchtete junge Menschen einstellen sollen. Dies ergab eine Umfrage der Süddeutschen Zeitung. Wirtschaftsverbände und die Bundesagentur für Arbeit fordern jetzt, diese möglicherweise rechtswidrige Abschiebepraxis endgültig zu beenden. (SZ S.1)
BREXIT - EU-Binnenkommissarin Elzbieta Bienkowska sieht die Briten bei den Brexit-Verhandlungen klar in der schwächeren Verhandlungsposition. Allerdings nur, wenn alle Restmitglieder der EU zusammenhalten zusammenhalten. Dann dürfte es auch für den neuen US-Präsidenten Donald Trump ziemlich schwer werden, seine protektionistischen Ambitionen schnell umzusetzen. (Welt S. 10)
GELDWÄSCHE - Das neue Gesetz der Bundesregierung gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung hat offenbar große Lücken. Das berichtet die Bild-Zeitung mit Verweis auf Experten des Tax Justice Networks. Das Gesetz sei "wirkungslos" und eine "dreiste Mogelpackung", sagte Markus Meinzer vom Tax Justice Network gegenüber Bild. Drahtzieher internationaler Geldwäsche könnten trotz des geplanten "Transparenzregisters" auch weiterhin anonym bleiben, wenn sie beim Verstecken der illegalen Gelder in Scheinfirmen Strohmänner einsetzen. Es helfe somit nicht gegen Korruption, Steuerhinterziehung oder Drogen- und Waffenhandel. (Bild-Zeitung/Handelsblatt S. 30)
STEUERVERMEIDUNG - Die in den Panama Papers aufgedeckten Steuerpraktiken kommen die EU-Staaten teuer zu stehen. In den der Süddeutschen Zeitung zugespielten vertraulichen Dokumente wurde das Finanzgebaren unter anderem zahlreicher Politiker offengelegt. Allein im Jahr 2015 entgingen den nationalen Haushalten der Mitgliedsländer etwa 173 Milliarden Euro an Steuereinnahmen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die an diesem Donnerstag im Panama-Papers-Untersuchungsausschuss des Europäischen Parlaments vorgestellt werden soll. (SZ S. 21)
BANKEN - Deutsche Banken bangen um ihre Wettbewerbsfähigkeit. So treten Amerikas Institute in Deutschland so stark wie noch nie auf. Die öffentlichen Banken fordern ein Umdenken von Europas Aufsehern. (FAZ S. 22)
NARKOSEMITTEL - Anhaltende Lieferschwierigkeiten der Pharmaindustrie führen bei ambulanten Operationen zu Engpässen. Grund dafür sind Versorgungsprobleme mit einem Wirkstoff, der eine schmerzbetäubende Wirkung hat. In manchen OP-Zentren könne etwa nur noch zwei Wochen lang operiert werden. Dann seien die letzten Vorräte aufgebraucht, sagte ein betroffener Mediziner der FAZ. Die Lieferprobleme für den Wirkstoff Remifentanil sind amtlich bekannt. Bereits seit Februar ist der Lieferengpass des wichtigsten Herstellers auf einer Liste des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte vermerkt. (FAZ S. 15)
GABRIEL - Die Vize-Präsidentin der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und Vize-Fraktionschefin der Union im Bundestag, Gitta Connemann (CDU), hat das Auftreten von Außenminister Sigmar Gabriel in Israel kritisiert: "Ich hätte mir mehr Fingerspitzengefühl des Ministers gewünscht", sagte Connemann der. Es sei Tradition, bei Besuchen im Ausland mit regierungskritischen Organisationen zu sprechen. Das sei auch gut so. "Aber hier vermisse ich Sorgfalt bei der Auswahl", kritisierte Connemann. (Rheinische Post)
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April 26, 2017 00:30 ET (04:30 GMT)
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