Ulm (ots) - Die Reiseziele von Bundeskanzlerin Merkel ändern sich derzeit im Stundentakt: nach Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten nun Russland. Offiziell macht Merkel Werbung in eigener Sache. Der G-20-Gipfel, zu dem sich die Staatspräsidenten und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer in Hamburg treffen, soll gelingen. Die Vorbereitung zur großen Politik-Show macht deutlich, wie es um das Kräfteverhältnis in Europa steht Nicht nur die Visite im russischen Sotschi gleicht einem Husarenritt. Merkel muss zürnen wegen der russischen Position im Ukraine-Konflikt und sie muss werben, weil sich ohne Putin der Krieg in Syrien nicht lösen lässt. Nach zweijähriger Eiszeit gegenüber Russland gibt es jetzt eine leichte Entspannung. Auch gegenüber Saudi-Arabien war ein diplomatisches Meisterstück gefragt. Die Scheichs sind in der westlichen Welt nicht nur wegen ihrer unübersehbaren Defizite in der Menschenrechtspolitik in der Kritik. Die Herren am Golf gelten weltweit als Förderer eines radikalen Islam. Zudem richten ihre Bomber im Jemen verheerenden Schaden an. Man hätte genügend Gründe, den Saudis die kalte Schulter zu zeigen, wäre man nicht auf ihre Unterstützung zum Beispiel im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat angewiesen. Es braucht enorm viel Fingerspitzengefühl, um als ehrliche Maklerin in diesen schwierigen Dialogen zu bestehen. Die langjährige Erfahrung kommt Merkel zugute. Sie und die Fähigkeit zur kühlen Analyse haben die Kanzlerin über Europa hinaus zum entscheidenden politischen Schwergewicht gemacht. Wer von den Regierungschefs der anderen 27 EU-Staaten könnte ihr das Wasser reichen?
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