FRANKFURT (Dow Jones)--In der Debatte über die Zukunft des Euro-Clearings nach dem Brexit hat sich die Bundesbank hinter Bestrebungen der EU gestellt, dieses Geschäft intensiv überwachen zu wollen. Das Clearing, das derzeit überwiegend in London stattfindet, stelle für Europa "eine kritische Finanzmarktinfrastruktur" dar und deshalb sollte es "nicht völlig außerhalb der EU-Jurisdiktion stehen", schreibt Bundesbankvorstand Joachim Wuermeling in einem Gastbeitrag für die Börsen-Zeitung.
Es müsse sichergestellt werden, dass europäische und nationale Stellen auch nach dem Brexit über die notwendigen Befugnisse für die Sicherung der Funktionsfähigkeit der Finanzmärkte verfügen. "Dafür dürfte die bloße aufsichtliche Anerkennung eines britischen CCP als 'äquivalent' kaum ausreichen", meint Wuermeling.
Die EU-Kommission erwägt, zentralen Gegenparteien (CCPs) einen Sitz in der EU vorzuschreiben. Das ist ein heikles Thema, denn eine solche EU-Vorgabe könnte mittelfristig umfangreiche Verlagerungen von Bankarbeitsplätzen aus London nach Kontinentaleuropa nach sich ziehen.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/apo/sha
(END) Dow Jones Newswires
May 19, 2017 03:32 ET (07:32 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.