Ulm (ots) - Wie viel Politik verträgt der Evangelische Kirchentag? Die Frage ist heikel, besonders in einem Wahljahr. Kaum ein Bundespolitiker, der es sich in diesen Tagen nehmen lässt in Berlin über die Bibel oder zu Gott und Themen der Welt zu sprechen. Doch führt das auch zu einem konstruktiven Dialog, den beide Seiten so betonen? Zweifel sind angebracht. Je mehr die großen Kirchen an Rückhalt in der Bevölkerung verlieren, desto näher scheinen sich die Spitzen von Kirche und Politik zu kommen. Ein enges Miteinander muss kein Nachteil sein, doch ob daraus Gewinn erwächst, entscheidet sich an der Unabhängigkeit. Die Politik braucht ein wertgestütztes, kritisches Gegenüber, das die Stimme auch für jene erhebt, die leicht durch das Wahrnehmungsraster der Öffentlichkeit fallen. Und das Themen fokussiert, die schwierig sind, Kontroversen erzeugen, wie zum Beispiel der Nahostkonflikt. Der Evangelische Kirchentag ist brav geworden. Weniger Prominenz und mehr Mut täte dem Christentreffen gut, zumal zum Reformationsjubiläum, das des unbequemen Streiters Martin Luther gedenkt.
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