Liebe Leserin, lieber Leser,
seit ungefähr Anfang August 2016 befindet sich die Commerzbank-Aktie in einem schönen Aufwärtstrend (wer hätte das damals gedacht), siehe Chart:
Chart Commerzbank Aktie
Quelle: tradingview.com
In dem Zeitraum ging es von gut 5,20 Euro auf rund 9,35 Euro nach oben - ein Zuwachs von knapp 80% in rund 10 Monaten. Nicht schlecht, Herr Specht. Der Kurs der Commerzbank-Aktie spiegelt auch wieder, dass das Vertrauen in die Bonität der Commerzbank offensichtlich zugenommen hat. So kann sich das Unternehmen wieder recht günstig refinanzieren. Ein aktuelles Beispiel: Die Commerzbank hat vor kurzem laut Börse Stuttgart eine neue Anleihe am Markt platzieren können. Die Details:
Commerzbank konnte neue Anleihe offensichtlich einfach platzieren
Für die immerhin 500 Mio. Euro Emissions-Volumen schwere neue Commerzbank-Anleihe mussten 1,125% Zinsen als Kupon geboten werden. Das liegt immerhin deutlich unter der deutschen offiziellen Inflationsrate. Und für diesen Zins hat sich die Commerzbank die halbe Milliarde Euro bis 2024 gesichert - denn das Papier ist im Mai 2024 fällig. Die Stückelung liegt übrigens bei 1.000 Euro Nominalwert. Die Tatsache, dass sich die Commerzbank wieder zu solch recht günstigen Zinsen refinanzieren kann, ist für sich genommen bereits ein Erfolg. Es ist ein Mosaikstein bei der Bewertung der Aktie - nicht mehr und nicht weniger.
Dann der Blick auf Solarworld:
Solarworld teilt mit: Die eigentlich für den 3. Juli 2017 einberufene diesjährige ordentliche Hauptversammlung wird abgesagt. Die hat sich gewissermaßen erledigt, nachdem Solarworld beantragt hat, das "Insolvenzverfahren über das Vermögen der Gesellschaft" zu eröffnen. Ein Punkt auf der Tagesordnung der Hauptversammlung war gewesen, die Aktionärinnen und Aktionäre auf einen bedeutenden Verlust hinzuweisen: Und zwar einen Verlust in Höhe der Hälfte des Grundkapitals. Ich weise darauf hin, dass ich bei Solarworld investiert bin. Nun, dies ist vom Aktiengesetz gemäß § 92 Abs. 1 gewissermaßen als Warnung für die Aktionäre vorgeschrieben.
Solarworld: Der Insolvenverwalter prüft derzeit die Lage
Aber inzwischen ist es ja noch schlimmer gekommen - denn Solarworld stellte bekanntlich den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Also keine Hauptversammlung am 3. Juli 2017. Wie geht es stattdessen weiter bei Solarworld? Bisher hat sich der Insolvenzverwalter dazu noch nicht öffentlich geäußert. Nun, natürlich dauert es seine Zeit, bis er sich eingearbeitet hat und einen Überblick über die Vermögensgegenstände des Unternehmens gewonnen hat. Mal hören, was er dann mitzuteilen hat.
Und dann noch das Zitat zum Tag: "Der Diener hatte uns trüben Palmschnaps eingeschenkt, dessen Wirkung in jeder Hinsicht verheerend war." - Peter Scholl-Latour
Mit herzlichem Gruß!
Ihr
Michael Vaupel