WASHINGTON (Dow Jones)--Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognosen für das Wirtschaftswachstum der USA im laufenden und kommenden Jahr gesenkt und sich kritisch zur wirtschaftlichen Entwicklung seit der Großen Rezession geäußert. Wie der IWF zum Abschluss von Artikel-IV-Konsulationen mitteilte, rechnet er für 2017 und 2018 mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von je 2,1 Prozent. Im Rahmen seines Weltwirtschaftsausblicks hatte der IWF im April noch Wachstumsraten von 2,3 und 2,5 Prozent vorausgesagt.
"Das Wirtschaftsmodell der USA funktioniert nicht so gut wie es könnte", heißt es in dem Bericht unter Verweis auf die ungleiche Einkommensverteilung. "Verglichen mit der historischen Performance war das Wachstum (in den vergangenen Jahren) zu niedrig und zu ungleich verteilt." Laut IWF leiden die USA unter einer wachsenden öffentlichen Verschuldung, einem 10 bis 20 Prozent überbewerteten US-Dollar und einer markant verschlechterten internationalen Investmentposition.
"Die externe Position ist etwas schwächer als die mittelfristigen Fundamentaldaten und eine angemessene Politik implizieren würden. Das Leistungsbilanzdefizit dürfte mittelfristig bei 3 Prozent der Wirtschaftsleistung liegen", analysiert der IWF.
Grund für die Reduzierung der Wachstumsprognosen ist unter anderem, dass der IWF während der Konsultationen den Eindruck gewonnen hat, dass die Pläne der Administration zur Behebung der oben genannten Probleme immer noch sehr vage sind. Angesichts dieser Unsicherheit geht der IWF in seinem Basisszenario von einer unveränderten Politik aus.
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June 27, 2017 09:00 ET (13:00 GMT)
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