Düsseldorf (ots) - Machtpolitisch ist Merkels Kursschwenk in der  Frage der "Ehe für alle" clever. Die Union sitzt bei diesem Thema in  der Falle: Ohne sich zu bewegen hätte sie im Herbst keinen  Koalitionspartner mehr. Merkel blieb also nicht anderes übrig, als  sich zu bewegen. Der Plan, dies besonders vorsichtig zu tun, ist  nicht aufgegangen. Merkel wurde von den Reaktionen überrollt, die  ihre Andeutung hervorgerrufen hatte, die Frage zu einer  Gewissensentscheidung im Bundestag und damit zu einer Abstimmung ohne Fraktionszwang zu machen. SPD und Grüne können nun ihren Punkt im  Bundestag machen. Am Ende aber wird die turbulent herbeigeführte  Entscheidung der Union helfen. Denn damit ist ein Wahlkampfthema  abgeräumt, das eher gegen CDU/CSU gelaufen wäre. Zwei Hypotheken  bleiben: Das Vertrauensverhältnis zwischen Union und SPD ist damit  schwer beschädigt. Und die Definition, was eine Gewissensentscheidung ausmacht, wird beliebig. Bisher waren diese Abstimmungen zu Recht auf große ethische Fragen von Leben und Tod beschränkt.
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