PARIS (dpa-AFX) - Der jahrelange Streit um den französischen Atomreaktor Flamanville am Ärmelkanal geht in eine neue Runde. Die Atomaufsicht stellte fest, dass der erste französische Atomreaktor der neuen Generation zwar mit seinem Reaktorbehälter starten könne. Der Deckel müsse jedoch bis Ende 2024 ausgetauscht werden.
Es hatte zuvor wegen der Zusammensetzung des Stahls in gewissen Zonen des Deckels und des Bodens Auffälligkeiten gegeben. Die Umweltorganisation Greenpeace berichtete am Mittwoch, der Europäische Druckwasserreaktor (EPR) werde sechs Jahre lang mit einem fehlerhaften Deckel laufen. Das sei "völlig unverantwortlich". Der neue Umweltminister Nicolas Hulot müsse sich einschalten.
Bei der Inbetriebnahme hatte es immer wieder Verzögerungen gegeben, nun wird Ende 2018 angepeilt. Eine endgültige Entscheidung der Atomaufsicht soll nach Medienberichten Ende Oktober fallen. Die Schließung des umstrittenen Atomkraftwerks Fessenheim im Elsass unweit der Grenze zu Deutschland hängt mit Flamanville zusammen. Fessenheim soll nach früheren Angaben erst dann abgeschaltet werden, wenn Flamanville ans Netz geht./cb/DP/mis
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AXC0259 2017-06-28/19:28