Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
THYSSENKRUPP - Nach bald sieben Jahren an der Spitze von Thyssen-Krupp steht Vorstandschef Heinrich Hiesinger vor seiner wohl schwersten Entscheidung: Bis September will er nach Informationen des Handelsblatts aus Unternehmenskreisen die Trennung vom Stahlgeschäft beschließen. Für die Sparte, die mit mehr als 27.000 Beschäftigten noch immer für rund ein Fünftel des Jahresumsatzes von 40 Milliarden Euro steht, favorisiert Hiesinger einen Zusammenschluss mit dem indischen Wettbewerber Tata Steel Europe. Die Verhandlungen dazu laufen längst. Noch im Juli wolle Hiesinger nach Indien fliegen, um dort direkt mit Tata-Chef Natarajan Chandrasekaran auszuloten, ob der Deal klappen könnte. (Handelsblatt S. 1)
DAIMLER - Der brasilianische Markt hat der Bussparte von Daimler in den vergangenen Jahren erhebliche Sorgen bereitet. Doch jetzt keimt Hoffnung auf, und Spartenchef Hartmut Schick sieht die Talsohle erreicht. "In Brasilien sehe ich nun die Bodenbildung. Bei den Neuverkäufen sind wir im Mai zum ersten Mal leicht im Plus gewesen", sagte er der FAZ. Die dortige schlechte Lage und ein weiterer Markteinbruch waren auch ein Grund dafür, warum 2016 der Spartenabsatz mit 26.200 Komplettbussen und Fahrgestellen um 7 Prozent unter dem Vorjahr lag. (FAZ S. 18)
BAYER - Die Bayer AG befürchtet ein weiterhin unsicheres Geschäft für ihre Agrarchemie in Brasilien. "Wir gehen davon aus, dass Brasilien in Zukunft ein eher volatiler Markt bleiben wird, und stellen unser Geschäft darauf ein", sagte Bayer-Vorstand Liam Condon im Gespräch mit dem Handelsblatt. Weil die Nachfrage nach Pflanzenschutzmitteln in dem maroden Schwellenland zuletzt einbrach, musste Bayer am Freitag sogar eine Gewinnwarnung herausgeben. Brasilien befinde sich in einer Phase der politischen und wirtschaftlichen Instabilität, so Condon. Das sei verbunden mit der Gefahr einer Währungsabwertung und weiterer Liquiditätsengpässe. Die Neuausrichtung von Bayer in Brasilien soll schnell abgeschlossen sein. (Handelsblatt S. 14)
DEUTSCHE BANK - Die Deutsche Bank setzt auf China. Erstmals hat die Deutsche Bank einen eigenen Vorstand in Asien. Vor allem in der weiteren Öffnung der chinesischen Finanzmärkte sieht Werner Steinmüller große Chancen. (FAZ S. 18)
DEUTSCHE POST - Es gibt auf dem Globus kaum einen Ort, den die Deutsche Post nicht ansteuert. In mehr als 220 Länder und Territorien liefert der Logistikonzern für seine Kunden Pakete, Päckchen und besonders eilige Expresssendungen ab. Weil man sich oben im Bonner Posttower gern hohe Ziele setzt, kommt bald auch noch der Mond dazu. Die Tochtergesellschaft DHL tut sich dafür mit einem amerikanischen Start-up zusammen: Spätestens 2019 will Astrobotic mit den ersten kommerziellen Flügen zum Erdtrabanten beginnen und dabei auch einige Dinge mitnehmen, die zahlungskräftige Privatleute gern zum Mond schießen würden. (FAZ S. 19)
HSH NORDBANK - Die Sparkassen haben Anlegern gefährliche Finanzprodukte der HSH Nordbank verkauft. Doch der Landesbank droht die Abwicklung, im schlimmsten Fall ist das Geld der Sparer weg. Verbraucherschützer sind alarmiert. Man kann der HSH zugute halten, dass sie in den Broschüren vorschriftsgemäß auf das Risiko hinweist. Auch viele Sparkassen bekamen zuletzt kalte Füße. Noch vor zwei Jahren hatte die Hälfte der 400 Institute die HSH-Zertifikate im Programm. Inzwischen vertreiben nur noch etwa zwanzig Sparkassen diese Produkte. (SZ S. 17)
VERSICHERER - Die Versicherungsbranche steht vor einer drastischen Neuordnung in den kommenden Jahren. "Wir haben derzeit ungefähr 4000 Versicherer in Europa, ungefähr weitere 4.000 in den USA und viele in Asien, deren Zahl schwer zu schätzen ist", sagte der Vorstandschef der Zurich Insurance Group, Mario Greco, dem Handelsblatt. "Aber diese Zahl ist klar zu hoch. Wir werden in einigen Jahren deutlich weniger Assekuranzen haben." (Handelsblatt S. 28)
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July 03, 2017 00:43 ET (04:43 GMT)
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