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Öl weekly: Abbau der Lagerbestände beschleunigt sich. US-Benzinnachfrage gut

Die Ölpreise notieren im Wochenvergleich per Saldo nahezu unverändert bei aktuell 47,7 US-Dollar/Barrel (Brent) und 45,4 US-Dollar/Barrel (WTI). Den Ölpreisen gelang es in den vergangenen Tagen nicht, das obere Niveau ihrer Handelspanne (nachhaltig) zu durchbrechen, was einem gemischten Nachrichtenfluss geschuldet ist.

Nach einem leichten Rückgang des US-Öl-Rig-Count in der Vorwoche, legte dieser in der laufenden Berichtswoche mit 7 neuen Ölbohrungen zu. Gegenwärtig scheinen die US-Fracker noch unbeeindruckt von den niedrigeren Ölpreisen zu sein. Zudem hat Saudi-Arabien in diesem Jahr zum ersten Mal mehr Öl am Tag gefördert als ihnen laut OPEC-Förderquote im Rahmen des seit Januar bestehenden Förderabkommens zugestanden wird. Insgesamt ist die OPEC-Produktion im Juni wieder gestiegen, angetrieben von Libyen und Nigeria, die in den vergangenen Wochen oberhalb unserer Erwartungen förderten. Das Ölkartell hat beide Länder dazu eingeladen, sich am 24. Juli erstmalig an der nächsten Sitzung des Compliance-Ausschusses zu beteiligen. Möglicherweise könnte auf diesem Treffen eine Vertiefung der Kürzungen unter Beteiligung dieser beiden Länder beschlossen werden. Kompensiert wurden diese preisbelastenden Nachrichten durch eine Abwärtsrevision der Projektionen für das Wachstum der US-Schiefer-ölindustrie im kommenden Jahr durch die US-Energiebehörde EIA. Demgemäß soll das Förderplus in 2018 bei 'nur noch' 570 Tsd. Barrel auf durchschnittlich 9,9 Mio. Barrel/Tag (zuvor: +680 Tsd.) liegen, was dennoch einem Rekordwert entsprechen würde. Als Grund nannte die EIA die im Vergleich zu Jahresbeginn um rund 24 % gefallenen Ölpreise. Für 2017 bleiben die Erwartungen (+460 Tsd. Barrel/Tag) unangetastet.

Auch der Abbau bei den Öllagerbeständen macht (global) deutliche Fortschritte. Für die USA wurde für die vergangene Berichtswoche ein Abbau der Rohöl- und Benzinvorräte um 7,6 Mio. bzw. 1,6 Mio. Barrel berichtet. Das Minus für den Monat Juni beträgt per Saldo 6,998 Mio. Barrel. Auch in den Lagerstätten außerhalb der USA, hauptsächlich in den ARA-Häfen, Singapur und Japan, konnte man einen Abbau um 55 Mio. Barrel verzeichnen. Der Saisonverlauf würde demgegenüber eigentlich einen Aufbau um 27 Mio. Barrel nahelegen. Setzt sich der Lagerabbau in diesem Tempo über die kommenden Monate fort, dürfte die OPEC das explizite Ziel, mittels der Kürzungen die OECD-Öllagerbestände auf den Fünfjahresdurchschnitt zu drücken, bereits im Oktober erreichen. Für das globale Ölnachfragewachstum bleiben wir in diesem Jahr weiterhin optimistisch. Die Sorgen von Investoren bezüglich der US-Benzinnachfrage halten wir für übertrieben, wobei die wöchentlichen EIA-Daten ein unvollkommenes Bild des Benzinverbrauchs zeichnen. Daher ziehen wir die Ethanol-Nachfrage als weiteren Indikator für die Benzinnachfrage heran. Die Ethanol-Nachfragedaten implizieren einen Anstieg des Benzinverbrauchs in den USA um 60 Tsd. Barrel/Tag für den Monat Juni.

Der Fortschritt beim Lagerabbau kombiniert mit einem starken Wachstum der Ölnachfrage macht es unseres Erachtens überflüssig, erneut eine Diskussion um eine Vertiefung der OPEC-Förderkürzungen anzustoßen. Vielmehr dürfte ein derartiger Beschluss eine ähnliche Marktreaktion hervorrufen wie nach der OPEC-Sitzung Ende November vergangenen Jahres, als die Staaten die erste Förderkürzung beschlossen. Die Preise stiegen zuerst stark, was eine Reaktion des US-Schieferölsektors (steigende Bohr- und Förderaktivitäten) nach sich zog und folglich in einem Kollaps der Preise mündete. Besser wäre es, wenn die OPEC das derzeit niedrige Preisniveau nutzen würde, die Förderkürzungen weiterhin vollständig umzusetzen, so dass die Nachfrage sichtbar das Angebot übersteigt und die Terminkurve in Backwardation (Terminpreise niedriger als Spotpreise) gebracht wird. Eine Diskussion um eine Vertiefung bringt dagegen nur unnötig Unruhe in den Markt.


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