Liebe Leserin, lieber Leser,
bei der K+S Aktie hat sich wieder einmal die Marke von ziemlich genau exakt 24 Euro als harter Widerstand - gewissermaßen als Deckel - erwiesen. Der Kurs ist nun bereits diverse Male an dieser Marke abgeprallt, wie der Blick auf den Chart zeigt.
Chart K+S Aktie
Quelle: © 1998 - 2017 OnVista Group
Was gibt es denn Neues bei K+S? Bis zu handfesten neuen Zahlen dauert es noch ein wenig - die Halbjahreszahlen 2017 will K+S am 15. August veröffentlichen. Zum neuen K+S Kalibergwerk in Kanada gab es in den vergangenen Wochen keine Neuigkeiten.
K+S: Ist das neue Kali-Bergwerk auf Kurs?
Keine Neuigkeiten bewerte ich hier durchaus positiv - denn dieses Projekt hatte diverse Probleme und Verzögerungen gebracht. Wenn wir nichts hören, heißt das wohl, dass das Bergwerk jetzt auf Kurs ist, die prognostizierten 600.000 bis 700.000 Tonnen Kali in diesem Jahr zu produzieren. Am 12. Juni hatte K+S mitgeteilt, dass "die ersten Tonnen" produziert worden sind. Was noch? Laut Börse Stuttgart wurde eine bis 2023 laufende K+S Anleihe recht rege gehandelt.
Kein Wunder: Der Kupon liegt mit 2,625% immerhin über der Inflationsrate. Aber es gilt da zu beachten, dass der Emittent = K+S bis 2023 ein Sonderkündigungsrecht hat. Dann muss nur eine Prämie von 0,45% gezahlt werden. Für die Käufer einer solchen Anleihe verringert das die Planungssicherheit. Letzten Punkt finde ich aus Käufersicht natürlich schlecht - es gilt hier aber natürlich wie letztlich überall an den Finanzmärkten (bzw. im Leben?) die Vor- und Nachteile abzuwägen. Und damit klinge ich wohl ein wenig wie ein Briefkastenonkel.
Dann der Blick auf Daimler:
Angesichts dieser Nachricht hat sich die Daimler-Aktie ja noch ganz gut gehalten! Was ich meine: Daimler kündigte eine "massive Ausweitung der laufenden freiwilligen Servicemaßnahmen" bei seinen verkauften Diesel-Fahrzeugen an. Es soll da um "über drei Millionen Fahrzeuge" in Europa gehen. Bereits seit März läuft eine Daimler-Servicemaßnahme zur "Verbesserung des NOx-Emissionsverhaltens für eine Motorvariante".
Wenn es funktioniert - dann ist das ja eine feine Sache für Auto, Fahrer und Umwelt. Und was auch nicht schlecht ist: Daimler entwickelte (bzw. ist noch dabei) eine komplett neue Diesel-Motorenfamilie. Diese soll schnell am Markt eingeführt werden. So kann Druck ja auch etwas Positives bewirken.
Daimler: Die neuen Quartalszahlen stehen planmäßig am 26. Juli an
Zunächst einmal aber ist es eine aus betriebswirtschaftlicher Sicht negative Neuigkeit - denn diese massiven freiwilligen Servicemaßnahmen kosten Geld, ohne auf kurze Sicht Einnahmen zu bringen (auf längere Sicht vielleicht schon, Stichwort Vertrauen und Kundenbindung). Für die Kunden sollen die genannten Maßnahmen kostenlos sein, Daimler nennt den Kostenbetrag von 220 Mio. Euro. Nun, da relativiert sich das doch angesichts z.B. eines Auslieferungs-Rekords von Daimler im ersten Halbjahr (bei der Zahl der Auslieferungen hieß es +11,6% auf 583.649 Fahrzeuge). Insofern wundert es mich dann doch nicht, dass die Daimler-Aktie die Nachricht von der Ausweitung der Servicemaßnahmen gelassen nahm.
Und dann noch das Zitat zum Tag:"Wer seinen Kinderglauben sich bewahrt, in einer reinen, unbefleckten Brust - und gegen das Gelächter einer Welt zu leben wagt, - wie er als Kind geträumt - bis auf den letzten Tag: das ist ein Mann!" Henning v. Tresckow, 1901-1944
Mit herzlichem Gruß!
Ihr
Michael Vaupel