FRANKFURT (dpa-AFX) - Experten zufolge müssen Anleger in der
neuen Börsenwoche weiterhin mit einem schwankenden Verlauf rechnen.
"Die Agenda bietet viel Stoff für eine wieder steigende Volatilität
an den Finanzmärkten", heißt es etwa im Wochenausblick der
Privatbank Merck Finck. Wie zuletzt dürften auch der starke Euro und
die Ölpreise ihren Beitrag dazu leisten, dass sich der Dax
Von seinem Mitte Juni erreichten Höchststand bei 12 951 Punkten
hat sich der deutsche Leitindex mittlerweile deutlich nach unten
abgesetzt - für Daniel Saurenz von Feingold Research kein gutes
Omen. Neben dem Euro
Unter Charttechnikern mehrt sich ebenfalls Skepsis. Das Börsenstatistik-Magazin Index-Radar etwa hält es für angebracht, vor den statistisch schwachen Sommerwochen auf fallende Kurse zu setzen. Einen Grund dafür, dass "die Bären die Kontrolle übernehmen", sehen sie in ihrer Beobachtung, dass kurze Erholungen in den vergangenen Wochen von Anlegern immer wieder zum Ausstieg genutzt wurden. Für den Dax sei es so eine große Herausforderung, über wichtige Widerstände zu steigen.
Auch ein Ende der Euro-Stärke ist nach dem bisherigen Lauf in diesem Jahr und dem höchsten Niveau seit fast zwei Jahren nicht absehbar. Allerdings dürfte auch die Gemeinschaftswährung nicht in den Himmel steigen: "Der Euro stößt aus technischer Sicht spätestens bei 1,20 US-Dollar an Grenzen", sagt etwa Börsenbrief-Autor Hans Bernecker. Auch die BayernLB hält den jüngsten Anstieg für überzogen. "Wir sehen für die nächsten Tage Korrekturpotential", schrieb Devisenanalyst Manuel Andersch.
In geldpolitischen Fragen kehrt nach dem jüngsten Entscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) keine Ruhe ein. Schon am Mittwoch wartet der nächste Zinsentscheid der US-Kollegen. Da der Markt noch nicht mit einem weiteren Schritt rechnet, sollten vor allem die begleitenden Aussagen der Fed - etwa zum Abbau der aufgeblähten Bilanz - im Mittelpunkt stehen. "Sie dürfte sich vor der Sommerpause hinsichtlich der im Herbst zu erwartenden Entscheidungen ähnlich zurückhaltend äußern wie die EZB", erwartet Chefstratege Robert Greil von Merck Finck.
Thema wird zudem der Kartellverdacht bei den deutschen Autobauern
sein. Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel"
sollen Vertreter von Volkswagen
Richtig ins Rollen kommt zudem die Berichtssaison. Zu Beginn
bleiben die Blicke hier zwar noch nach Übersee gerichtet, wo am
Montag der Google-Mutterkonzern Alphabet
Am Mittwoch legen dann die ersten Dax-Unternehmen ihre Karten auf
den Tisch. Bei Daimler
Der erste Höhepunkt in dieser Saison ist der Donnerstag, wenn
neben BASF
Auch auf Konjunkturseite hat die Agenda einiges zu bieten. Hierzulande dürfte vor allem der Ifo-Index am Dienstag im Mittelpunkt stehen: Nachdem das Stimmungsbarometer zuletzt auf Höchststände gestiegen war, will die Postbank eine weitere Rekordjagd nicht ausschließen. Sie glaubt jedoch an einen geringfügigen Rückgang von 115,1 auf 115,0 Punkte. In den USA stehen am Freitag vor allem aktuelle BIP-Zahlen im Mittelpunkt./tih/la/he/she
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
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