Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
VOLKSWAGEN - Die Aktionärsschützer in Deutschland haben die Mitglieder des VW-Aufsichtsrats aufgefordert, auf der außerordentlichen Sitzung "schonungslose Aufklärung" vom Vorstand über die jüngsten Manipulations- und Kartell-Vorwurf bei den deutschen Automobilbauern zu verlangen. Ulrich Hocker, Präsident der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DWS), sagte: "Der Aufsichtsrat muss dafür sorgen, dass der Schaden für das Unternehmen und für Aktionäre so gering wie möglich ausfällt." Dazu gehöre auch, sofern sich die Berichte über einen möglichen Kartellverstoß bewahrheiteten, "den Vorstand persönlich zur Rechenschaft zu ziehen". (RedaktionsNetzwerk Deutschland)
BMW - BMW hat Gespräche mit Daimler über neue Kooperationen ausgesetzt. Damit reagiert der Autobauer auf die Kartellvorwürfe gegen die deutschen Autohersteller, die auch auf einer Art Selbstanzeige von Daimler bei der EU-Kommission in Brüssel beruhen. Diese Selbstanzeige, die Daimler offenbar schon 2014 gestellt hat, sorgt bei BMW für große Verärgerung. "Das Vertrauen ist total beschädigt", heißt es aus Industriekreisen. Man befinde sich nun "mitten in einem Tsunami". BMW und Daimler nahmen auf Anfrage zur vorläufigen Einstellung von Kooperationsgesprächen nicht Stellung. (SZ S. 1, 4, 15)
COVESTRO - Der Kunststoffkonzern Covestro hat im zweiten Quartal erneut vom knappen Angebot an Kunststoffschäumen profitiert. Zwar ging die abgesetzte Menge im Kerngeschäft um 1,6 Prozent zurück, zugleich konnten jedoch deutlich höhere Verkaufspreise durchgesetzt werden. Entsprechend schnellte der Konzernumsatz um 17 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro in die Höhe, das dazugehörige operative Ergebnis wurde gar auf 848 (i.V. 542) Millionen Euro ausgebaut. Analysten zweifeln an der Nachhaltigkeit des erreichten Margenniveaus. Dem widersprach Vorstandschef Patrick Thomas in einem Interview: "Die Margen bei MDI, Polycarbonates und in unserem CAS-Segment sind solide. Diese Bereiche stehen für 90 Prozent unseres Geschäfts." Den Rücktritt von Finanzchef Frank Lutz bezeichnete Thomas als "echten Verlust". (Börsen-Zeitung S. 7)
UNION INVESTMENT - Die Fondsgesellschaft Union Investment wirft der Regierungskoalition in Berlin Wortbruch vor. CDU/CSU und SPD hätten "ein für uns zentrales Versprechen leider nicht gehalten: dass es keine Steuererhöhungen geben werde", sagt der Vorstandsvorsitzende Hans Joachim Reinke im Interview der Börsen-Zeitung. Das beschlossene Investmentsteuerreformgesetz bedeute für private Fondsanleger, insbesondere bei den offenen Immobilienfonds, ganz klar eine Steuererhöhung. Reinke: "Das macht uns wirklich traurig, um es mal sehr vorsichtig zu sagen." Der Chef der DZ Bank-Tochter warnt zugleich eindringlich vor einer Abschaffung der Abgeltungsteuer. (Börsen-Zeitung S. 3)
KFW - Der Chefvolkswirt der KfW, Jörg Zeuner, hält eine Neuausrichtung der staatlichen Förderpolitik für nötig, damit die deutsche Wirtschaft schneller auf die Herausforderung der Digitalisierung reagieren kann. Mangelnde IT-Kenntnisse der Belegschaft seien hierzulande nämlich "das größte Digitalisierungshemmnis", sagte er im Interview der Börsen-Zeitung. Deshalb müsse der Fokus stärker auf Investitionen in Humankapital wie den Aufbau von Expertenwissen liegen. Während Investitionen in Gebäude und Maschinen aber abgeschrieben werden und als Sicherheiten dienen könnten, sei die Finanzierung von Humankapitalinvestitionen strukturell erschwert, beklagte er und forderte ein Umdenken auch in der Steuerpolitik. (Börsen-Zeitung S. 4)
KTM - Stefan Pierer, Chef der Motorradschmiede KTM, lehnt eine Erhöhung seines Angebots für SHW ab, obwohl Vorstand und Aufsichtsrat das Angebot für zu niedrig halten. "SHW muss sich technologisch weiterentwickeln", sagte er in einem Interview. (Börsen-Zeitung S. 8)
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July 26, 2017 00:30 ET (04:30 GMT)
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