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Klartext: Tesla, Adidas, Evonik, Conti

Liebe Leserin, lieber Leser,

derzeit gibt es eine ganze Reihe von frischen Quartalszahlen - da kann man auch etwas früher aufstehen. Hier ein weiterer "Schwung" an Quartalszahlen:

Chart Tesla Aktie

Chart Tesla AktieDargestellt ist der Kursverlauf in US-Dollar. Quelle: tradingview.com

Tesla hat die Zahlen zum zweiten Quartal 2017 vorgelegt. Bereits der erste Abschnitt des Textes der dazu gehörigen Pressemitteilung zeigt, dass Tesla nach vorne schaut: Man habe am 28. Juli damit begonnen, das "Model 3" auszuliefern. Das sei ein großer Meilenstein für Tesla und sehr aufregend für das ganze Team. Mit anderen Worten: Das Model 3 ist derzeit der große Hoffnungsträger - die Zahlen zum zweiten Quartal sind da gewissermaßen bereits bei der Veröffentlichung mehr oder weniger "Geschichte". Nichtsdestotrotz - wie fielen diese Zahlen denn nun aus? Hier die Eckdaten:

Tesla: Umsätze steigen stark, aber tiefrote Zahlen

Die Zahl der Auslieferungen stieg bei Tesla im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahresquartal um 53%. Die Umsätze stiegen im Bereich Automobile im gleichen Zeitraum noch stärker, und zwar um 93% auf rund 2,29 Mrd. Dollar. Das ist verglichen mit den etablierten Autokonzernen zwar immer noch wenig, aber die Wachstumsraten sind natürlich beeindruckend.

Allerdings gab es im Vergleich zum vorigen Quartal eine Stagnation (bzw. sogar einen Mini-Rückgang) bei den Umsätzen, denn im ersten Quartal lagen die ebenfalls bei rund 2,29 Mrd. Dollar. Zu den genannten Umsätzen kamen noch rund 286,8 Mio. Euro Umsätze aus dem Bereich Energie (Gewinnung und Speicherung) hinzu. Unter dem Strich gab es erneut tiefrote Zahlen! Der Verlust pro Aktie lag im zweiten Quartal 2017 bei erschreckenden 2,04 Dollar. Solange die Cash-Bestände so hoch sind (rund 3 Mrd. Dollar), geht das - doch sollte Tesla schon zeigen, auch profitabel arbeiten zu können.

Dann der Blick auf Adidas:

Und weil es so schön ist - nochmal der Blick auf Quartalszahlen, diesmal von Adidas. Und die können sich nun wirklich sehen lassen. Denn Umsatz, marge und Gewinn - alles stieg deutlich an. Hier die Details im Überblick:

  • Der Umsatz stieg laut Adidas im zweiten Quartal währungsbereinigt um 19%. Dabei war das Wachstum bei der Kernmarke Adidas mit 21% sogar noch stärker - doch der geringere Zuwachs bei Reebok (5%) dämpfte entsprechend.
  • Die Bruttomarge stieg demnach um 0,7 Prozentpunkte auf 50,1%.
  • Das unverwässerte Ergebnis je Aktie kletterte um 14% auf 1,72 Euro. Hier gilt die Einschränkung, dass es sich um das Ergebnis "aus den fortgeführten Geschäftsbereichen" handelt.

Quelle: adidas erzielt im zweiten Quartal 2017 starke Geschäftsergebnisse

Adidas: Was ist schon im Aktienkurs "drin"?

Wenn ich mir die Wachstumsraten von Adidas in den einzelnen Regionen anschaue, dann sieht das schlicht und einfach meistens (eine große Ausnahme-Region) "sehr gut" aus. Spitzenreiter China: +28%. Nordamerika: +26%. Westeuropa: +19%. Das sind Wachstumsraten, die eher an ein Startup als an ein etabliertes Unternehmen erinnern! Einzige Ausnahme regional: Russland/GUS, mit einem Umsatzrückgang von 11%.

Das Management erhöhte auch die Prognose für das Gesamtjahr: Währungsbereinigt soll der Umsatz nun um 17-19% wachsen. Der Gewinn "aus fortgeführten Geschäftsbereichen" soll um 26-28% steigen. Bei der Bruttomarge soll ein Wert "von bis zu 50,0%" erreicht werden. Das sind natürlich gute Zahlen! Es gilt aber zu bedenken, dass im Kurs der Aktie (3-Jahres-Performance: rund +228%) natürlich auch schon viele Erfolge vorweggenommen worden sind.

Weiter geht es im Text - mit den Quartalszahlen von Conti:

Die am gestrigen Donnerstag veröffentlichten Quartals- bzw. Halbjahreszahlen beim Automobil-Zulieferer Continental AG (kurz "Conti") sahen u.a. so aus:

  • Der Umsatz stieg von rund 10,2 Mrd. Euro im zweiten Quartal 2016 auf 11,03 Mrd. Euro im vorigen Quartal.
  • Das Ebit (= Ergebnis vor Zinsen und Steuern) sank hingegen, von rund 1,25 Mrd. Euro in Q2 2016 auf 1,13 Mrd. Euro in Q2 2017.
  • Der freie Cash Flow lag mit 158,8 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahreswert (470 Mio. Euro).
  • Nach diesen Eckdaten wundert es nicht, dass auch das Ergebnis pro Aktie zurückging, und zwar von 4,52 Euro auf 3,73 Euro.

Quelle: Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2017 Continental AG

Continental AG: Ergebnis je Aktie sinkt auf 3,73 Euro

Conti verweist darauf, dass es im ersten Halbjahr 2017 eine ganze Reihe von negativen Sondereffekten gegeben habe, in Höhe von insgesamt 22,6 Mio. Euro. Ein Beispiel dafür sei die "vorübergehende Einstellung der Produktion von Transportbändern in Volos, Griechenland", was zu einem Restrukturierungsaufwand in Höhe von 10,6 Mio. Euro geführt habe. Nun, irgendwas ist immer - passt auch hier, wie bei zwischenmenschlichen Beziehungen.

In Bezug auf den Ausblick für das Gesamtjahr heißt es bei Conti: "Deshalb heben wir unseren Umsatzausblick auf Konzernebene um 500 Millionen Euro auf mehr als 44 Milliarden Euro an". Insgesamt sehe ich die Zahlen gemischt bis leicht negativ. Schönes Umsatzwachstum und auch eine Anhebung der Prognose - in Bezug auf den Umsatz. Doch die Rentabilität ist gesunken. Steigende Umsätze, aber sinkende Ergebnisse.

Zwar verweist Conti darauf, dass die gesunkenen Ergebnisse im ersten Halbjahr größtenteils den gestiegenen Rohstoffpreisen ("Natur- und Synthesekautschuk") zu verdanken gewesen sind. Diese sollten im zweiten Halbjahr aber wieder sinken, so Conti. Nun, das ist ein externer Faktor und damit außerhalb der Kontrolle von Conti. Und ich würde mich nicht gerne von Dingen abhängig machen, die außerhalb der Kontrollweite sind.

Und einer geht noch - hier der Blick auf die Zahlen von Evonik:

Der Spezialchemie-Konzern Evonik hat ebenfalls Quartals- bzw. Halbjahreszahlen vorgelegt. Hier die Eckdaten der Q2-Zahlen:

  • Die Umsätze stiegen um 11% auf 3,61 Mrd. Euro.
  • Die Investitionen stiegen von 211 Mio. Euro auf 224 Mio. Euro.
  • Das bereinigte Ebit (Ebit = Ergebnis vor Zinsen und Steuern) kletterte von 406 auf 429 Mio. Euro.
  • Auch beim bereinigten Ergebnis je Aktie gab es einen Anstieg: Von 0,53 Euro im zweiten Quartal 2016 auf 0,62 Euro im vorigen Quartal.

Quelle: HALBJAHRES-FINANZBERICHT Evonik

Evonik: Bereinigtes Ergebnis pro Aktie von 0,62 Euro in Q2

Meine Einschätzung der Zahlen? Sieht auf den ersten Blick durchaus gut aus. Es gilt allerdings zu beachten, dass Evonik das Spezialadditivgeschäft von "Air Product" übernommen hatte. Diese Übernahme ist schon für einen Großteil des Umsastzanstieges im zweiten Quartal verantwortlich. Evonik selbst beziffert diesen Effekt wie folgt: "8 Prozentpunkte des Zuwachses resultierten aus der erstmaligen Einbeziehung des übernommenen Spezialadditivgeschäfts von Air Products."

So wurden aus 11% Umsatzzuwachs organisch gesehen nur 3%. Dann fand ich im Quartalsbericht noch diese Formulierung: "Die Verkaufspreise konnten insgesamt um 3 Prozentpunkte angehoben werden." Mit anderen Worten: Von den 11% Umsatzwachstum kamen 8 Prozentpunkte durch eine Übernahme und 3 Prozentpunkte durch Preiserhöhungen zustande. Mithin gab es gar kein Mengenwachstum. Da aber offensichtlich die Margen stimmen (auch dank der Preiserhöhungen?), ist das Ergebnis pro Aktie dennoch gestiegen.

Und dann noch das Zitat zum Tag: "Menschen, die sich unverstanden fühlen, haben meist keinen Versuch unternommen, andere Menschen zu verstehen." - John Steinbeck

Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben ein angenehmes Wochenende!

Ihr

Michael Vaupel

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