Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
DAIMLER - Der Stuttgarter Autobauer Daimler will künftig nicht mehr das Lkw-Mautsystem in Deutschland betreiben und wird sich deshalb nicht mehr um die Anteile am Mautbetreiber Toll Collect bemühen. Das erfuhr das Handelsblatt aus Branchen- sowie Regierungskreisen. Derzeit halten Daimler und die Deutsche Telekom je 45 Prozent Anteile an Toll Collect, die restlichen zehn Prozent liegen beim französischen Maut-Profi Cofiroute. Im August 2018 endet der Vertrag, weshalb der Bund die Anteile für den Betrieb neu ausschreibt. (Handelsblatt S. 8)
DEUTSCHE BÖRSE - Die Deutsche Börse hat sich von ihrem obersten Risikomanager Marcus Thompson getrennt, wie mehrere Konzerninsider dem Handelsblatt bestätigten. Außerdem wolle das Unternehmen seine Compliance-Abteilung nach zahlreichen Pannen in der Affäre um umstrittene Aktienkäufe von Vorstandschef Carsten Kengeter umbauen. (Handelsblatt S. 33)
KNORR-BREMSE - Die Chancen für die Münchner Knorr-Bremse schwinden, den schwedischen Lastwagenzulieferer Haldex zu übernehmen. Nun stellt sich auch die einflussreiche schwedische Aktionärsvereinigung gegen das Familienunternehmen und unterstützt Haldex in seiner Abwehrhaltung. Das Management stemmt sich vehement gegen die Deutschen. Am Donnerstag sollen die Aktionäre auf einer außerordentlichen Hauptversammlung in Stockholm ein Machtwort sprechen - gegen oder für das Management, pro oder contra Knorr-Bremse. Es könnte das Ende eines sich seit einem Jahr hinziehenden Übernahmegefechts sein. (FAZ S. 19)
AWD - Wurden der umtriebige Unternehmer Carsten Maschmeyer und der einst von ihm gesteuerte Finanzvertrieb AWD Opfer einer jahrelangen Rufmordkampagne? Dieser Tat zumindest bezichtigt sich der Versicherungskaufmann Stefan Schabirosky. Der 46-Jährige erklärt, er habe über Jahre einen Diffamierungsfeldzug gegen die Firma gesteuert und sei dafür gar von der Konkurrenz, dem Versicherungsvertrieb DVAG aus Frankfurt, bezahlt worden. In seinen dieser Tage als Buch ("Mein Auftrag: Rufmord", Herbig Verlag) erscheinenden Bekenntnissen behauptet Schabirosky, er habe rund 6.000 Euro monatlich von der DVAG erhalten, über die Jahre rund 500.000 Euro. Seine Beichte hat er mit einer eidesstattlichen Versicherung untermauert, die dem Handelsblatt vorliegt. (Handelsblatt S. 4ff)
SOLARWORLD - Nach der Insolvenz der Solarworld AG richtet der bisherige Vorstandsvorsitzende Frank Asbeck das Geschäftsmodell neu aus. Weniger Eigenfertigung, drastische Kostensenkungen und trotzdem Premiumqualität, lautet die Devise. Die als Vorprodukt benötigten Wafer werden künftig zugekauft, in den Fabriken in Arnstadt und Freiberg werde die Nachfolgegesellschaft Solarworld Industries "vorerst" nur die Zell- und Modulfertigung weiterführen, sagte er der FAZ. Obwohl die Belegschaft von zuletzt 1.800 Mitarbeitern auf nur noch 515 schrumpfen wird, plant er in den Fabriken in Freiberg und Arnstadt mit einer Fertigungskapazität von 700 Megawatt, nur ein Drittel weniger als bisher. Die Startaufstellung sei "knapp, aber genau kalkuliert". (FAZ S. 18)
TRIPADVISOR - Tripadvisor gilt in der Reisebranche als die Mutter der Bewertungsportale. Trotzdem plagen es Sorgen, die nun in einen großen Umbau der Seite und der Smartphone-Apps münden. "Fast 400 Millionen Reisende nutzen Tripadvisor jeden Monat. Sie sollen nicht nur vorbeischauen, um Hotelbewertungen zu lesen", sagt Adam Medros, der Verantwortliche für die internationale Produktentwicklung, im Gespräch mit der FAZ. Man konzentriere sich nun darauf, "Reisende einfacher durch den Prozess von der Suche über den Preisvergleich bis hin zur Buchung zu führen". Denn aus Urteilen und Noten allein lässt sich schwer Kapital schlagen. (FAZ S. 22)
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August 14, 2017 00:27 ET (04:27 GMT)
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