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Öl weekly: Chinesische Nachfragedaten belasten

Die Ölpreise sind im Wochenvergleich um 2,5 % gefallen und haben den seit Ende Juni bestehenden Aufwärtstrend wieder nach unten verlassen. Die Nordseesorte Brent notiert gegenwärtig bei 50,8 US-Dollar/Barrel. Ursächlich für die Stimmungsumkehr an den Ölmärkten waren die zuletzt schwächeren Ölnachfrage-Daten in China. Laut dem chinesischen Statistikamt wurde im Juni ein Rückgang der Rohölverarbeitung auf 10,76 Mio. Barrel/Tag (-4,4 % MoM) beobachtet - dem niedrigsten Stand seit September 2016. Dies ist allerdings zu dieser Jahreszeit wenig überraschend, denn viele der örtlichen Raffinerien reduzieren ihre Kapazitätsauslastung, um Wartungs- und Stillstandarbeiten durchführen zu lassen. Daher halten wir die Sorgen um eine nachlassende chinesische Nachfrage nach Öl und Rohstoffen im Allgemeinen für übertrieben. Zwar haben auch die makroökonomischen Daten im Juli im Vergleich zu Juni an Dynamik eingebüßt. Dies ist unserer Ansicht nach aber ein Spiegelbild der überaus hohen Zuwächse im Juni. Der chinesischen Statistikbehörde nach ist z.B. die Industrieproduktion im Juli um 0,4 % MoM gestiegen, nachdem diese im Juni den stärksten Zuwachs (+0,8 % MoM) in mehr als drei Jahren verzeichnete.

Weitere Fortschritte macht der Abbau der Öllagerbestände in den USA. Wie das US-Energieministerium gestern vermeldete, sind die Rohölvorräte in der vorigen Woche um 8,95 Mio. Barrel auf nunmehr 467 Mio. Barrel zurückgegangen. Bei Rohöl ist dies der zweitstärkste Vorratsrückgang während der sog. US-Sommerfahrsaison seit 2013. Unserer Ansicht nach ist dies ein klares Indiz dafür, dass die in den letzten Wochen vermeldeten starken Rückgänge nicht nur als Folge saisonaler Faktoren zu erklären sind. Vielmehr ist eine starke Ölnachfrage als auch die OPEC-Kürzungen Auslöser dieser Entwicklung. Daher gehen wir auch davon aus, dass der Lagerbestandsabbau, wenn auch nicht mehr in dieser Dynamik, über August und September hinaus anhalten wird und somit preisstützend wirken dürfte. Jedoch dürfte sich ab November bzw. Dezember das Vorzeichen bei der Lagerbestandsentwicklung wieder umkehren. Einerseits sollten saisonale Aspekte wieder zu einem Anstieg bei der Lagerhaltung führen. Andererseits aber auch die gestiegene Ölfördermenge in den USA. Da wir erwarten, dass die US-Ölfördermenge am Jahresende um etwa 1,2 Mio. Barrel/Tag höher liegen dürfte als am Ende des vergangenen Jahres. Konkret bedeutet dies, dass die US-Schieferölindustrie die Einschnitte der OPEC-Staaten (Kürzung der Fördermenge um 1,2 Mio. Barrel/Tag vs. Oktober 2016 Produktion; +600 Tsd. aus Nicht-OPEC-Staaten) konterkariert.

Dies dürfte die OPEC-Staaten auf ihrer am 30. November in Wien stattfindenden halbjährlichen Sitzung wohl dazu zwingen, die Kürzungsvorhaben über Ende März hinaus erneut zu verlängern, da ansonsten in 2018 ein erneuter Angebotsüberhang und ein erneuter Ölpreisrutsch drohen dürfte. Im kommenden Jahr erwarten wir den Start zahlreicher Projekte, deren Investitionsentscheidung vor dem Kollaps der Ölpreise im Jahr 2014 getroffen wurde. Allein in Russland und Brasilien erwarten wir den Start zahlreicher neuer Anlagen mit einem Volumen von rund 1,2 Mio. Barrel/Tag. Hinzu kommt ein erwartetes zusätzliches Angebot aus dem US-Schieferölsektor von durchschnittlich 600-700 Tsd. Barrel/Tag. Bei einem prognostiziertem Nachfragewachstum von durchschnittlich 1,4 Mio. Barrel/Tag (IEA-Prognose) im kommenden Jahr, müsste die OPEC die Fördermenge um mind. weitere 100-200 Tsd. Barrel/Tag einschränken, sollte diese der aktuellen Marktausgleich- der Marktanteilstrategie (2014-2016) höhere Priorität beimessen.


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