BERLIN (Dow Jones)--Die Bundesregierung erwartet, dass der neue Berliner Großflughafen BER "schnellstmöglich in Betrieb genommen wird". Ein Sprecher des zuständigen Verkehrsministeriums wollte sich am Montag in Berlin aber nicht auf ein Datum festlegen. Laut Recherchen des Berliner Tagesspiegels könnte sich die Eröffnung auf den Herbst 2019 und sogar noch darüber hinaus verschieben. Vor allem wird dem Bericht zufolge das Geld knapp.
Laut Tagesspiegel verschlingt der BER für jeden Monat, an dem er nicht eröffnet wird, 13,2 Millionen Euro an sogenannten Stillstandskosten. Insgesamt kalkuliere die Geschäftsführung pro Jahr Verzögerung mit rund 405 Millionen Euro an Zusatzkosten. Geld, das in keinem Etat eingeplant ist. Zahlen müssten die Bundesregierung, das Land Berlin und das Land Brandenburg, die Anteilseigner der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH sind. Im Endeffekt also die Steuerzahler.
Die Posse um den neuen Berliner Großflughafen zieht sich bereits mehr als 20 Jahre und hat den Steuerzahler schon Millionen Euro gekostet. Ende 1989, kurz nach der Maueröffnung, wurden erste Pläne für einen neuen Großflughafen geschmiedet, die Betriebsgenehmigung kam ein Jahr später. Baubeginn war im September 2006, die Eröffnung war damals für Oktober 2011 geplant. Seitdem wurde die Eröffnung mehrfach verschoben, unter anderem wegen Firmeninsolvenzen und vor allem wegen Pfusch am Bau. Wann der Flughafen in Betrieb gehen kann, ist derzeit noch völlig offen.
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August 21, 2017 09:16 ET (13:16 GMT)
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