(Wiederholung)
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Das politische Chaos in Washington und ein wieder über 1,1800 Dollar gestiegener Euro haben den deutschen Aktienmarkt zu Wochenbeginn belastet. "Mit dem Rückzug der Firmenchefs aus den Beratergremien fürchtet der Markt, dass dies ein Strukturbruch war und sämtliche unternehmensfreundlichen Pläne nun in den Hintergrund treten", sagte ein Händler zur US-Politik. Dies könne sämtliche Börsenträume von Infrastrukturmaßnahmen bis hin zur Steuerreform zunichte machen und entsprechend negativ auf Aktien ausstrahlen. Der DAX verlor 0,8 Prozent auf 12.066 Punkte.
Zurückhaltung herrschte auch vor dem Zentralbankertreffen in Jackson Hole, das am Donnerstag beginnt. Vor drei Jahren hatte EZB-Präsident Mario Draghi in seiner Rede das erst Monate später aufgelegte Wertpapierkaufprogramm der EZB quasi vorangekündigt. Ähnlich marktbewegende Aussagen sind dieses Mal nicht zu erwarten. Die EZB will offenbar bis in den Herbst warten und erst dann entscheiden, in welcher Form es mit den Anleihekäufen in Zukunft weiter gehen soll.
Stada nach Übernahme weiter im Fokus
Im Fokus standen weiter Stada. Die Aktie gewann nochmals 3,8 Prozent und schloss mit 75,31 Euro weit über dem Übernahmepreis von 66,25 Euro. Eventuell trieben Shorteindeckungen, einige Anleger hoffen auch, dass Bain/Cinven ihre Beteiligung weiter ausbauen wollen. Im Rahmen einer Telefonkonferenz hatte Stada klar gestellt, zu den Gesprächen zwischen dem Finanzinvestor Elliott mit dem Käuferkonsortium Bain/Cinven nichts sagen zu können. Es ist unklar, ob Elliott, die rund 9 Prozent der Stada-Aktien hält, diese angedient hat oder nicht.
Im DAX schlossen Lufthansa gegen den Trend im Plus mit 0,6 Prozent. Hier stützten gleich zwei gute Nachrichten. Zum einen wird die Airline als der Hauptgewinner der Air-Berlin-Pleite gesehen, zum anderen hat Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries die Abschaffung der Luftverkehrssteuer gefordert. Bei Thyssenkrupp war im Handel von Gewinnmitnahmen die Rede - die Aktie verlor 3,2 Prozent. Eon verloren 2,3 Prozent, vermutlich auch wegen Gewinnmitnahmen nach Kursgewinnen von fast 50 Prozent seit Jahresbeginn.
Datagroup markierten nach Zahlen zum dritten Quartal neue Rekordstände. Der Kurs legte 4,4 Prozent auf 39,89 Euro zu, im Hoch stand das Papier bei 39,98 Euro. Im vergangenen Geschäftsquartal hat Datagroup das EBITDA gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt, der Umsatz des Cloud- und Outsourcing-Dienstleisters wuchs um ein Viertel. Datagroup sieht sich auch weiterhin auf Wachstumskurs.
Umgesetzt wurden im Xetra-Handel bei den DAX-Werten rund 72,2 (Vortag: 90,5) Millionen Aktien im Wert von rund 2,47 (Vortag: 3,35) Milliarden Euro. Es gab 2 Kursgewinner und 28 -verlierer.
=== INDEX zuletzt +/- % +/- % YTD DAX 12.065,99 -0,82% +5,09% DAX-Future 12.061,00 -0,89% +5,40% XDAX 12.067,34 -0,80% +5,42% MDAX 24.701,49 -0,51% +11,32% TecDAX 2.245,52 -0,58% +23,94% SDAX 11.319,07 -0,50% +18,90% zuletzt +/- Ticks Bund-Future 164,41 34 ===
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DJG/mpt/raz
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August 21, 2017 12:02 ET (16:02 GMT)
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