Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Merkel will volle vier Jahre im Amt bleiben
Kanzlerin Angela Merkel hat Spekulationen widersprochen, nach denen sie im Falle ihrer Wiederwahl bereits im Laufe der Wahlperiode einem Nachfolger Platz machen werde. "Wenn die Menschen mir wieder ihr Vertrauen schenken, möchte ich für vier Jahre Kanzlerin bleiben", sagte die CDU-Vorsitzende der Märkischen Oderzeitung. Darauf könnten sich die Menschen verlassen. "Das gehört zum Vertrauen dazu", sagte Merkel.
Bundesbank schließt Verlagerung von Goldreserven vorfristig ab
Die Bundesbank hat die geplante Verlagerung deutscher Goldreserven drei Jahre früher als geplant abgeschlossen. Nach ihrer Mitteilung lagern nach Auflösung der Bestände in Paris nun 1.710 Tonnen des Edelmetalls in Frankfurt, das sind 50,6 Prozent. 1.236 Tonnen oder 36,6 Prozent des Goldes, lagern weiterhin in New York, 432 Tonnen, 12,8 Prozent, in London. Die Lagerorte des Goldes seien ausgewählt nach den Kriterien "Sicherheit, Liquidität und Kosteneffizienz", sagte der im Bundesbank-Vorstand für das Gold zuständige Carl-Ludwig Thiele.
Bund bleibt hart im Streit um ÖPP-Projekt bei der A1
Die Bundesregierung hat sich im Streit um den Ausbau der Autobahn A1 in Norddeutschland in einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft (ÖPP) kompromisslos gezeigt und Forderungen der privaten Betreibergesellschaft A1 Mobil nach mehr Finanzmitteln erneut zurückgewiesen. "Der Betreiber fordert eine Veränderung der Vergütung - der Bund lehnt die Forderung des Konzessionsnehmers allerdings ab", sagte der Sprecher von Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), Sebastian Hille.
Weidmann dringt bei EZB-Käufen auf zügigen Ausstieg - Zeitung
Bundesbank-Präsident Jens Weidmann sieht angesichts des aktuellen Inflationsausblicks keine geldpolitische Notwendigkeit für eine Verlängerung des EZB-Anleihekaufprogramms über Dezember 2017 hinaus. Zugleich sprach er sich im Interview mit der Börsen-Zeitung aber gegen ein abruptes Ende der Wertpapierkäufe aus, um Turbulenzen an den Märkten zu vermeiden. Er plädierte allerdings zumindest für einen raschen und vorab definierten Ausstieg.
Subventionsquote des Bundes steigt bis 2018 an
Der Bund hat seit 2015 insgesamt rund 4,3 Milliarden mehr an Subventionen in die Privatwirtschaft gegeben und damit auch die Subventionsquote in seinem Haushalt erhöht. Das geht aus dem vom Kabinett beschlossenen Subventionsbericht der Bundesregierung hervor. Das Subventionsvolumen der Finanzhilfen und Steuervergünstigungen des Bundes steigt demnach von 20,9 Milliarden Euro im Jahr 2015 auf voraussichtlich 25,2 Milliarden Euro im Jahr 2018, wie das Finanzministerium mitteilte.
Türkischer EU-Minister wirft Gabriel und Kurz "Rassismus" vor
Die türkische Regierung hat mit harscher persönlicher Kritik an Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) nachgelegt: Der türkische Europaminister Ömer Celik warf Gabriel und dessen österreichischem Kollegen Sebastian Kurz am Mittwoch "Rassismus" vor. Das Auswärtige Amt bezeichnete die Äußerungen als "verletzend und inakzeptabel" und forderte gegenseitigen Respekt ein. Erst kürzlich hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Gabriel persönlich angegriffen.
Stimmung der Verbraucher im Euroraum aufgehellt
Das Verbrauchervertrauen im Euroraum hat sich im August gefestigt. Wie die EU-Kommission im Rahmen einer Vorabschätzung mitteilte, stieg der von ihr ermittelte Index des Verbrauchervertrauens auf minus 1,5 von minus 1,7 im Vormonat. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen unveränderten Stand von minus 1,7 prognostiziert.
US-Rohöllagerbestände sinken etwas deutlicher als erwartet
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der Woche zum 18. August etwas stärker gesunken als erwartet. Die Lagerbestände fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 3,33 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten einen Rückgang um 3,1 Millionen erwartet. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 9,0 Millionen Barrel verringert.
Markit: US-Dienstleister treiben Gesamtwachstum an
Die US-Wirtschaft hat im August an Schwung gewonnen. Der Impuls kam vom Dienstleistungssektor, während die Industrie nachgab. Der vom IHS Markit Institut erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stieg auf 56,0 von 54,6 Punkten im Vormonat. Das ist der höchste Stand seit 27 Monaten. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes sank nach den Daten der ersten Veröffentlichung auf 52,5 Zähler von 53,3 im Vormonat. Ökonomen hatten einen Stand von 53,0 erwartet.
London will Europa-Gericht nach Brexit doch Rolle einräumen
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) dürfte in Großbritannien nach dem EU-Austritt eine größere Rolle spielen als bisher von London angegeben. Laut einem am Mittwoch veröffentlichten Verhandlungspapier der britischen Regierung könnte sich das Land in einer Übergangsphase nach dem Brexit vorerst weiter der Rechtsprechung des EU-Gerichts unterwerfen. Die Opposition sprach von einem überfälligen "Rückzieher" der Regierung.
EU-Bürger in Großbritannien erhalten Abschiebewarnung - aus Versehen
Rund hundert EU-Bürger in Großbritannien haben eine Abschiebewarnung erhalten - aus Versehen. Das Innenministerium in London stellte am Mittwoch klar, die Betroffenen könnten natürlich im Land bleiben. "Die Rechte für EU-Bürger in Großbritannien haben sich nicht verändert", hieß es mit Blick auf die Brexit-Verhandlungen mit der EU.
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August 23, 2017 13:02 ET (17:02 GMT)
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