EUR/USD notiert bei 1,1796 und nahm damit zur vorherigen Berichtswoche um 0,3 % zu. Diese Woche standen konjunkturelle Faktoren im Vordergrund. So deuteten die europäischen Einkaufsmanagerindizes, die als Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung fungieren, in ihrer August-Schätzung auf eine dynamische Wirtschaftslage hin. Darüber hinaus wurde im Protokoll der letzten EZB-Sitzung bekannt (17.08.), dass die EZB den Euro überbewertet sieht. Allerdings bleibt die EZB weiterhin zuversichtlich, was die langfristige Inflationsentwicklung anbelangt. Nun könnten Marktteilnehmer besonders darauf achten, wie sich EZB-Chef Draghi auf der Notenbank-Konferenz in Jackson Hole (Start: 24.08.) über die Euro-Stärke äußern wird. Eine Politikänderung sollte aber nicht auf seiner Agenda stehen, da er wahrscheinlich die Prognosen der September-Zinssitzung abwarten wird. Auf der anderen Seite des Atlantiks sieht es wirtschaftlich gesehen ebenfalls gut aus. So lag der Konsumklimaindex von der Universität Michigan im August mit 97,6 Punkten über den Erwartungen (Bloomberg-Konsens: 94). Der Wechselkurs dürfte nächste Woche mit Hinblick auf die Reden der Zentralbankchefs in Jackson Hole sowie die Veröffentlichung zahlreicher Konjunkturdaten (ISM-Index, ifo-Index, CPI-Eurozone, US-Arbeitsmarktbericht) deutlich volatiler tendieren.
EUR/GBP notiert aktuell bei 0,9216 und konnte somit im Vergleich zur Vorberichtswoche um 1 % steigen. Nachdem die britische Regierung am Montag ein neues Positionspapier mit Vorschlägen zum künftigen Handel mit der EU veröffentlicht hatte, auf das die EU eher verhalten reagierte, gab das Pfund gegenüber dem Euro nach. Zusätzlich konnte der Euro am Mittwoch gegenüber dem Pfund nochmals erheblich zulegen, nachdem das Ergebnis des Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe aus der Eurozone besser ausfiel als erwartet (Markit Manufacturing PMI: 57,4; Bloomberg-Konsens: 56,3). Der schwer einzuschätzende Ausgang der Brexit-Verhandlungen und die gute wirtschaftliche Erholung im Euroraum wiegen schwer auf dem britischen Pfund. Seit Mai dieses Jahres ist ein stetiger Anstieg des Währungspaares zu erkennen. In dieser Woche erreichte es mit 0,922 das höchste Niveau seit der Finanzkrise 2009. Sein Allzeithoch erreichte das Währungspaar Ende Dezember 2008 mit 0,976. In der kommenden Berichtswoche werden verschiedene Wirtschaftsdaten aus Großbritannien (24.08), u.a. die endgültige Wachstumsrate des BIP aus dem zweiten Quartal dieses Jahres, und der Eurozone, wie etwa die Schätzung des Verbraucherpreisindex aus dem August erwartet. Auch ist auf die Veröffentlichung weiterer Positionspapiere der britischen Regierung am Mittwoch und Donnerstag zu achten.
USD/JPY gab zur vorherigen Berichtswoche um 0,6 % nach und liegt derweil bei 109,35. "Risk-Off"-Bewegungen hatten nach dem Terroranschlag in Barcelona den Yen begünstigt. Insgesamt aber laufen dem Yen die Argumente für eine Aufwertung aus, zumal die BoJ keine Signale gibt, wann sie von ihrer ultra-expansiven Geldpolitik ablassen wird. Dass die Krise um Nordkorea nicht zu einer Abwertung des Yen geführt hat, liegt allein an den Devisenhändlern, die weiterhin an alten Mustern festhalten. Die Anleger werden die Reden von Janet Yellen und BoJ-Chef Haruhiko Kuroda auf dem diesjährigen Treffen der Notenbanker in Jackson Hole im Auge behalten (24.08.).
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