PARIS (Dow Jones)--Der mit Spannung erwartete Flüchtlingsgipfel in Paris ist ohne nennenswertes Ergebnis zu Ende gegangen. Handfeste Fortschritte zur Eindämmung der Flüchtlingsströme zwischen Afrika und Europa gab es nicht, stattdessen das Bekenntnis, "alle Kräfte zu bündeln, um echte Ergebnisse zu erzielen", wie es der italienische Ministerpräsident Paolo Gentiloni formulierte. Kanzlerin Angela Merkel drückte es so aus: "Es ist viel Arbeit zu tun, aber ich glaube, wir haben ein Gerüst, an dem entlang wir tätig sein können."
In diesem Jahr starben auf den sogenannten Mittelmeerrouten bereits 2.421 Menschen beziehungsweise werden vermisst, wie das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen gezählt hat. Eine Einigung auf konkrete Maßnahmen gab es bei dem Pariser Treffen gleichwohl nicht. Stattdessen wurden erneut Forderungen nach einer Zusammenarbeit aller EU-Mitgliedsstaaten sowie mehr Entwicklungshilfe für afrikanische Staaten laut.
Merkel erklärte, es gehe um Fragen der Sicherheit und der Migration. Die CDU-Vorsitzende nannte in diesem Zusammenhang erneut die Schleuserkriminalität, die es zu bekämpfen gelte.
Neben Merkel und Gentiloni nahmen Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron, der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy, der Präsident des Tschads, Idriss Déby, der nigerianische Staatschef Mahamadou Issoufou und der Ministerpräsident der anerkannten Übergangsregierung Libyens, Fayiz as-Sarradsch, an dem Treffen teil.
Macron als Gastgeber betonte, dass es solch ein Format bisher nicht gegeben habe. Es sei aber sehr nützlich. Die Flüchtlingsströme führten zu einer "Destabilisierung" der Herkunfts-, Transit- und Empfängerländer, weil es bislang noch nicht gelungen sei, sie zu managen, meinte Macron.
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August 28, 2017 13:49 ET (17:49 GMT)
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