PEKING (dpa-AFX) - China hat die Drohung von US-Präsident Donald Trump mit harten Sanktionen gegen Handelspartner Nordkoreas als unannehmbar und unfair kritisiert. Einen Tag nach dem bisher größten Atomtest Nordkoreas reagierte der Sprecher des Außenministeriums, Geng Shuang, am Montag vor der Presse in Peking auf Äußerungen Trumps auf Twitter, wonach die USA erwägen, "allen Handel mit Ländern einzustellen, die Geschäfte mit Nordkorea machen".
"Es ist nicht akzeptabel, dass es auf der einen Seite schwer ist, Bemühungen zur Lösung der Atomfrage zu machen, und auf der anderen Seite werden die eigenen Interessen Sanktionen unterworfen und in Gefahr gebracht", sagte der Sprecher über Chinas Rolle in dem Konflikt. "Das ist weder objektiv noch gerecht."
Die von Trump ins Spiel gebrachte Unterbrechung des Handels würde vor allem China treffen, über das rund 90 Prozent des nordkoreanischen Handels laufen. Ein derart weitreichender Schritt ist allerdings wenig realistisch, weil er massive Auswirkungen nicht nur auf die amerikanische Wirtschaft selbst hätte, sondern auch der ohnehin schwächelnden Weltwirtschaft schwer schaden würde. Die USA und China sind die beiden größten Volkswirtschaften der Welt.
Auf eine weitere Journalistenfrage nach dem Zeitpunkt des Atomtests ausgerechnet unmittelbar vor Beginn des Brics-Gipfels mit Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika in der südostchinesischen Hafenstadt Xiamen sagte Geng Shuang: "Es ist zu jedem Zeitpunkt falsch, dass Nordkorea einen Atomtest unternimmt."/lw/DP/stw
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