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Wirtschaftskommentar des Mannheimer Morgen

Mannheimer Morgen zum Dieselgipfel 
 
Überschrift: An der Sache vorbei 
 
Fahrzeuge in öffentlichem Besitz umweltfreundlicher zu machen, ist richtig. Wenn die Feuerwehr nicht mehr mit Diesel, sondern mit Strom fährt, sinkt die Abgasbelastung in den Städten. Das eigentliche Problem löst man damit aber nicht. So ging die Besprechung zwischen Bundesregierung, Ländern und Städten gestern etwas an der Sache vorbei. Denn den größten Teil der Diesel-Wolken verursachen private Pkw, nicht öffentliche Busse, Müll-, Feuerwehr- und Krankenwagen. Ein guter Teil des öffentlichen Nahverkehrs funktioniert besonders in den Metropolen ohnehin schon elektrifiziert. U-, S- und Straßenbahnen fahren ja nicht mit Diesel. 
Deshalb erscheint es fraglich, ob die Verhandlung im Bundeskanzleramt einen entscheidenden Beitrag leistet, dass künftig die Stickoxid-Grenzwerte an den betroffenen Straßen eingehalten werden. Und das hat Folgen für Dutzende Prozesse, die auf Stadtverwaltungen zurollen. Wenn die Wirkung der Maßnahmen nicht ausreicht, werden sich Gerichte nicht davon abhalten lassen, Fahrverbote für Diesel zu verlangen. Die aber wollen die meisten Politiker unbedingt vermeiden. Eine schwer zu lösende Aufgabe. Denn das Problem - zu große Diesel-Emissionen - hat die Autoindustrie verursacht. Die muss es lösen. Dafür kann die Politik Anreize setzen: Gespräche, Geld, öffentlicher Druck, schließlich eine Regulierungen wie die Einführung einer neuen blauen Umweltplakette. Alles andere sind Ersatzhandlungen. 
 
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(END) Dow Jones Newswires

September 04, 2017 13:52 ET (17:52 GMT)

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