NEW YORK (Dow Jones)--Uneinheitlich zeigen sich die US-Aktienmärkte am Mittwochmittag (Ortszeit New York). Während sich die Standardwerte von den Verlusten des Vortags etwas erholen, hinken die Nasdaq-Indizes hinterher. Gute Konjunkturdaten vermögen die Kauflust der Anleger nicht zu befeuern, denn ihnen steht eine Reihe von Unwägbarkeiten gegenüber, die die Vorsicht befördern. Dazu gehören aufgefrischte Zinssorgen, die Furcht vor den möglichen Zerstörungen eines neuen Hurrikans und die andauernden Spannungen in der Nordkorea-Krise.
Der Dow-Jones-Index steigt um 0,3 Prozent auf 21.810 Punkte. Der S&P-500 gewinnt 0,2 Prozent. Die Nasdaq-Indizes pendeln um die Schlussstände vom Dienstag.
"Während die Perspektive des Marktes an sich gut ist, gibt es eine Menge Risikofaktoren, die belasten", sagt Investment-Experte Richard Benson von Millennium Global Investments: "Ich bin positiv, aber besorgt", umreißt er seine Grundhaltung.
Am Vortag standen die Bankenwerte unter Druck, nachdem Fed-Gouverneurin Lael Brainard zur Vorsicht beim Anheben der Zinsen geraten hatte. Das Bankengeschäft profitiert gewöhnlich von einem höheren Zinsniveau. Aktuell legen die Kurse im Sektor wieder zu, befördert auch von steigenden Anleiherenditen.
Derweil rechnen Experten damit, dass bis Sonntag Wirbelsturm "Irma" die Küste von Florida erreichen könnte. Es handelt sich um einen der schwersten Hurrikans, die jemals im Atlantik aufgetaucht sind. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist die Sitzung der Europäischen Zentralbank, deren Ergebnis am Donnerstag mitgeteilt wird. Vor allem der Devisenmarkt wartet gespannt auf die Aussagen von Präsident Mario Draghi.
Das vorbörslich mitgeteilte Handelsbilanzdefizit war nicht ganz so hoch wie befürchtet. Die nach der Startglocke veröffentlichten Einkaufsmanager-Daten zum Dienstleistungsgewerbe von ISM und Markit überraschten ebenfalls positiv.
Eine Personalie aus der US-Notenbank lässt die Märkte derweil kalt. Vize-Chairman Stanley Fischer hat seinen Rücktritt erklärt und nannte dafür "persönliche Gründe". Seine Amtszeit als stellvertretender Chairman wäre kommendes Jahr im Juni ausgelaufen. Nun wird er sein Amt schon Mitte Oktober aufgeben.
Hewlett Packard Enterprise nach Zahlen gesucht
Bei den Einzelwerten geben Hewlett Packard Enterprise anfängliche Gewinne ab und verlieren 0,6 Prozent. Der Konzern verbuchte im dritten Quartal zwar einen Gewinnrückgang, schnitt aber dennoch besser ab als befürchtet.
Intel legen 1,8 Prozent zu. Der Europäische Gerichtshof hat ein Kartellurteil gegen den Halbleiterhersteller Intel aufgehoben und an die vorgelagerte Instanz zurückverwiesen.
Navistar können von neuen Quartalszahlen profitieren und gewinnen 4,2 Prozent. Der Nutzfahrzeughersteller, an dem VW beteiligt ist, ist in die Gewinnzone zurückgekehrt und hat die Erwartungen der Experten bei Gewinn und Umsatz übertroffen.
Microchip Technology fallen um 1,4 Prozent. Der Halbleiterproduzent hat den Ausblick auf das zweite Quartal bestätigt, den der Konzern bereits Anfang August im Rahmen seines Geschäftsausweises geliefert hatte.
Duluth Holdings, die Mutter des Bekleidungsherstellers Duluth Trading, legen 1 Prozent zu. Das Unternehmen schlug die Markterwartungen zur zweiten Periode umsatzseitig recht deutlich. Insbesondere die Neueröffnung von Ladengeschäften hatte die Erlösentwicklung befeuert.
United Continental hat seine Prognosen für das laufende Quartal gesenkt und führt als Grund die Auswirkungen durch Hurrikan Harvey an. Für die Aktie geht es 2,3 Prozent nach unten.
Ölpreis mit Furcht vor Irma rauf
Sturm Irma sorgt auch am Ölmarkt für Bewegung, denn der Ölpreis baut seine jüngsten Gewinne noch aus. Mit dem auf das Festland zulaufenden Hurrikan steigt die Furcht, dass die Ölproduktion hierunter zu leiden hat. Zudem benötigen die von Sturm Harvey zerstörten und nun wieder instand gesetzten Raffinerien wieder Rohöl. Der Preis für die Sorte WTI steigt um 1,1 Prozent auf 49,19 Dollar.
Der Euro notiert mit rund 1,1950 Dollar auf Tageshoch, nachdem er am Dienstag zeitweise unter 1,19 Dollar gefallen war. Viele Teilnehmer gehen nicht davon aus, dass es der EZB gelingen wird, den Euro kleinzureden. Am Donnerstag wird sich Mario Draghi nach der Sitzung der EZB äußern.
Kräftig nach oben geht es mit dem kanadischen Dollar. Der "Loonie" steigt auf fast 0,82 US-Dollar von 0,8060, nachdem die Bank of Canada für viele Beobachter überraschend den Leitzins um 25 Basispunkte erhöht hat.
Die sicheren Häfen Gold und Anleihen stagnieren, nachdem sie in jüngster Zeit hohe Niveaus erklommen haben. Gold tendiert kaum verändert bei 1.340 Dollar je Feinunze. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen steht wie am Dienstagabend bei 2,06 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 21.810,44 0,26 57,13 10,36 S&P-500 2.462,54 0,19 4,69 9,99 Nasdaq-Comp. 6.375,00 -0,01 -0,58 18,43 Nasdaq-100 5.932,70 0,00 -0,03 21,98 US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,29 1,2 1,28 9,2 5 Jahre 1,65 0,7 1,64 -27,5 7 Jahre 1,89 0,2 1,89 -35,7 10 Jahre 2,06 0,4 2,06 -38,1 30 Jahre 2,68 0,2 2,68 -38,4 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:48 Di, 17:19 % YTD EUR/USD 1,1943 +0,18% 1,1921 1,1912 +13,6% EUR/JPY 129,88 +0,21% 129,60 129,72 +5,6% EUR/CHF 1,1391 +0,07% 1,1383 1,1404 +6,3% EUR/GBP 0,9136 -0,16% 0,9151 1,0934 +7,2% USD/JPY 108,75 +0,02% 108,73 108,88 -7,0% GBP/USD 1,3071 +0,35% 1,3025 1,3025 +5,9% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 49,19 48,66 +1,1% 0,53 -13,8% Brent/ICE 53,93 53,38 +1,0% 0,55 -8,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.340,10 1.338,79 +0,1% +1,31 +16,4% Silber (Spot) 17,98 17,90 +0,4% +0,08 +12,9% Platin (Spot) 1.010,25 1.008,50 +0,2% +1,75 +11,8% Kupfer-Future 3,12 3,11 +0,5% +0,01 +23,8% ===
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September 06, 2017 12:09 ET (16:09 GMT)
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