Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Defizit in der US-Handelsbilanz leicht ausgeweitet
Das Defizit in der Handelsbilanz der USA ist im Juli ganz leicht gestiegen. Es betrug nach vorläufigen Berechnungen 43,69 Milliarden Dollar, etwas geringer als erwartet. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 44,70 Milliarden Dollar gerechnet. Wie das US-Handelsministerium berichtete, belief sich das Defizit im Vormonat auf 43,54 Milliarden Dollar, nachdem vorläufig ein Minus von 43,64 Milliarden Dollar genannt worden war.
US-Dienstleister wachsen im August kräftiger
Die Geschäfte der US-Dienstleister sind im August besser gelaufen. Der Sammelindex des Institute for Supply Management (ISM) für die Geschäftsaktivität im Dienstleistungssektor der USA stieg auf 55,3 Punkte, wie das ISM mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Stand von 55,2 erwartet, nachdem der Index im Vormonat bei 53,9 gelegen hatte. Die Dienstleister machen rund 80 Prozent der US-Wirtschaft aus.
Markit: US-Dienstleister besser in Schwung
Die US-Dienstleister sind im August stärker in Schwung gekommen. Der vom IHS Markit Institut veröffentlichte Einkaufsmanagerindex stieg nach den Daten der zweiten Veröffentlichung auf 56,0 Punkte von 54,7 im Vormonat. Das ist der höchste Stand seit 21 Monaten. Im Zuge des ersten Ausweises war allerdings ein Indexanstieg auf 56,9 Punkte berichtet worden. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum.
Fed-Vize Stanley Fischer tritt zurück
Der Vize-Chairman der US-Notenbank Federal Reserve, Stanley Fischer, hat seinen Rücktritt erklärt. Der 73jährige nannte in einem Brief an Präsident Donald Trump "persönliche Gründe". Seine Amtszeit als stellvertretender Chairman wäre kommendes Jahr im Juni ausgelaufen. Sein Rücktritt wird am oder um den 13. Oktober wirksam.
Bank of Canada überrascht mit neuerlicher Zinserhöhung
Die Bank of Canada hat zum zweiten Mal in Folge den Leitzins angehoben, was für viele Beobachter sehr überraschend kam. Mit der neuerlichen Erhöhung um 25 Basispunkte auf 1,0 Prozent reagierte sie nach eigenen Angaben auf das zuletzt starke Wachstum, insbesondere im zweiten Quartal.
Merkel spricht mit Auto-Betriebsräten über die Zukunft der Branche
Vor dem Hintergrund der Dieselaffäre haben Bundesregierung und Arbeitnehmervertreter aus der Autoindustrie über die Zukunft der Branche diskutiert. An dem Treffen nahmen im Kanzleramt unter der Leitung von Regierungschefin Angela Merkel die zuständigen Minister sowie Gesamtbetriebsratsvorsitzende und IG-Metall-Chef Jörg Hofmann teil.
Bundesregierung weiß nichts von möglichem Einstieg Chinas bei Allianz
Die Bundesregierung hat nach eigenen Angaben keine Kenntnis über einen möglichen Einstieg des chinesischen Mischkonzerns HNA beim Versicherungsriesen Allianz. "Uns ist dazu nichts bekannt. Im Übrigen handelt es sich dabei um eine privatwirtschaftliche Angelegenheit", sagte eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums.
Merkel wollte beim TV-Duell auch über Digitalisierung sprechen
Kanzlerin Angela Merkel war beim TV-Duell mit SPD-Spitzenkandidat Martin Schulz unzufrieden über die Themenauswahl. Sie bedauere, dass die Digitalisierung in der Sendung nicht diskutiert worden sei, sagte die CDU-Vorsitzende im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland laut Vorabmeldung. Merkel wurde in dem Interview allerdings nur gefragt, ob sie sich das Thema Digitalisierung gewünscht hätte.
Merkel gegen Frist für die Autobranche
Kanzlerin Angela Merkel hat sich vor dem Hintergrund der Dieselaffäre gegen eine Deadline für die Automobilbranche ausgesprochen. Auf die Frage, ob sie die Industrie mittels eines End-Datums für den Verkauf von Verbrennungsmotoren zwingen müsse, auf neue Technologien zu setzen, sagte die CDU-Vorsitzende im Interview des Redaktionsnetzwerks Deutschland: "Wir sollten keine Fristen setzen."
Bundesregierung lobt Putin-Vorstoß für Ostukraine
Die Bundesregierung bewertet den neuen Vorschlag Russlands für eine Blauhelmmission in der Ostukraine grundsätzlich positiv. Es sei gut, dass Präsident Wladimir Putin einen Vorschlag für eine Mission der Vereinten Nationen gemacht habe, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin, Ulrike Demmer. "Wir sind bereit darüber zu sprechen, aber über die Aufhebung der Sanktionen können wir erst sprechen, wenn zahlreiche weitere Schritte erfolgt sind", betonte Demmer.
Finanzministerium: Mittel gegen Feinstaub kommen aus Budget 2017
Die den Kommunen zugesagten weiteren 500 Millionen Euro des Bundes zur Bekämpfung ihrer Feinstaubbelastung sollen nach Angaben des Finanzministeriums aus dem Budget 2017 bestritten werden. "Es wird aus dem laufenden Haushalt finanziert, das ist Fakt", bekräftigte Ministeriumssprecherin Nadine Kalwey bei einer Pressekonferenz. Dazu werde der Bund "bereits im laufenden Haushalt Ausgaben neu priorisieren", was "im Rahmen einer flexiblen Bewirtschaftung ohne Verdrängung veranschlagter Maßnahmen" erfolgen könne.
Bedeutung des Bergbaus in Deutschland sinkt
Der Bergbau in Deutschland verliert immer mehr an wirtschaftlicher Bedeutung. Trotz immer wieder aufflackernder Meldungen über große Rohstofffunde im Erzgebirge büßt der Sektor an Umsatz ein und zahlt auch weniger Steuern an den Staat. Wie aus einem neuen Bericht des Bundeswirtschaftsministeriums hervorgeht, sanken die Erlöse aus dem Kohleabbau, der Öl- und Gasförderung, den Salzbergwerken, Steinbrüchen sowie den Kies- und Sandgruben binnen fünf Jahren um ein Drittel von 13,6 Milliarden Euro (2012) auf 9,2 Milliarden (2016).
FDP-Chef Lindner großer Favorit des Mittelstandes
Die mittelständischen Unternehmen wünschen sich in der nächsten Bundesregierung eine starke Rolle von der FDP und ihrem Chef Christian Lindner. Drei von fünf Mittelständlern sprechen sich in einer Umfrage des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) unter 2.400 Betrieben dafür aus. Zwei Drittel hoffen deshalb, dass die nächste Bundesregierung von einer Koalition aus Union und FDP getragen wird.
Hartz-IV-Bezieher bekommen ab 2018 etwas mehr Geld
Hartz-IV-Bezieher sollen ab Anfang kommenden Jahres mehr Geld bekommen. Das Bundeskabinett beschloss, den monatlichen Regelsatz für alleinstehende Langzeitarbeitslose zum 1. Januar 2018 von derzeit 409 Euro auf 416 Euro anzuheben. Die Grundsicherung für Paare soll von 368 Euro auf 374 Euro pro Partner steigen. Linke, Grüne sowie Sozialverbände kritisierten die Anhebung als zu gering und verlangten eine neue Berechnungsmethode.
Förderung von Erdöl und Gas in Frankreich soll bis 2040 gestoppt werden
Im Kampf gegen den Klimawandel will Frankreich bis 2040 die Förderung von Erdöl und Gas auf seinem Territorium stoppen. Einen entsprechenden Gesetzentwurf stellte Umweltminister Nicolas Hulot bei einer Kabinettssitzung in Paris vor. Nach Inkrafttreten des Gesetzes sollen keine neuen Förderlizenzen mehr erteilt werden. Bestehende Genehmigungen sollen nicht über 2040 hinaus verlängert werden.
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September 06, 2017 13:00 ET (17:00 GMT)
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