BERLIN (Dow Jones)--Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei der Blauhelmmission in der Ostukraine nach Angaben der Bundesregierung auf Kritik aus Deutschland reagiert. Nach einem Telefonat mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Montag habe sich Putin einverstanden gezeigt, die bisherige Begrenzung der Friedensschützer auf die Frontlinie aufzugeben. Die Mission "solle vielmehr die OSZE-Beobachter überall dort beschützen, wo sie gemäß dem Minsker Maßnahmenpaket im Einsatz sind", teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit.
Putin hatte jüngst mit dem Vorschlag einer Blauhelmmission für den umkämpften Donbass überrascht. Die UN-Soldaten sollen die Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) verteidigen, die Verletzungen des Minsker Friedensprozesses protokollieren. Einige Beobachter bezahlten diese gefährliche Mission bereits mit dem Leben. Putin wollte zunächst nur, dass die UN-Soldaten, wenn sie denn in die Ostukraine entsendet würden, die Frontlinie absichern. Beobachter hatten daraus gefolgert, dass die weiter östlichen Gebiete damit de facto von der Ukraine abgeschnitten würden.
Merkel und Putin sprachen neben der Ukraine auch über die bedrohlichen Spannungen durch das Atomprogramm Nordkoreas. "Es bestand Einvernehmen, dass der Konflikt um Nordkoreas nukleare Aufrüstung auf friedlichem Weg gelöst werden muss", erklärte ihr Sprecher. Die Bundeskanzlerin unterstütze Bemühungen des UNO-Sicherheitsrates, rasch weitere Sanktionsschritte zu verabschieden, um das Land zum Einlenken zu bringen.
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September 11, 2017 10:29 ET (14:29 GMT)
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