BERLIN (dpa-AFX) - Die Insolvenz der Air Berlin
Der Verband Deutsches Reisemanagement (VDR) erläuterte, dass
Firmen nun tiefer in die Tasche greifen müssen, wenn sie für ihre
Mitarbeiterflüge Air Berlin meiden und beispielsweise mit der
Lufthansa
Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt warnte schon unmittelbar nach dem Insolvenzantrag der Air Berlin vor einem Lufthansa-Monopol auf bestimmten Strecken. Dem deutschen Marktführer werben im Bieterkampf um Air Berlin gute Chancen beigemessen. Bei innerdeutschen Flügen hat sie dem Zentrum zufolge schon jetzt einen Marktanteil von knapp 72 Prozent, bei den Europaflügen von deutschen Flughäfen einen Anteil von 36 Prozent.
Dennoch werde die Insolvenz aus Sicht der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg (FBB) keine größeren Folgen für das Geschäft an den Berliner Flughäfen haben. Die Slots für die Starts und Landungen blieben erhalten, deswegen mache es für die Airports keinen großen Unterschied, wer diese betreibe, sagte FBB-Geschäftsführer Engelbert Lütke Daldrup der "Welt am Sonntag". Es gebe bereits Gespräche mit anderen Airlines, auch über einen künftigen Ausbau der Langstrecken am noch nicht eröffneten BER. "Wir gehen davon aus, dass sich die Lufthansa - auch mit ihrer Tochter Eurowings - stärker in Berlin engagieren wird. Und wir rechnen mit mehr Langstreckenflügen."
Die FBB hatte angesichts der finanziellen Schwierigkeiten bei manchen Airlines die Insolvenz von Fluglinien stets mitgedacht. In den Geschäftsberichten dazu heißt es: "Aufgrund der derzeitigen starken Nachfrage am Standort Berlin können mögliche Umsatzverluste jedoch mittelfristig durch andere Airlines ausgeglichen werden".
Im Rennen um die Zukunft von Air Berlin ist seit Freitag die
erste Etappe beendet. Mindestes fünf Angebote für die zweitgrößte
deutsche Fluggesellschaft gingen bis Fristende ein. Bieter für Teile
der Airline sind die Lufthansa, Easyjet
Air Berlin sprach am Freitag nur von "mehreren" Bietern und nannte keine Namen. Die Gläubiger sollen am 21. September beraten, vier Tage später soll der Aufsichtsrat über die Zukunft der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft sowie ihrer mehr als 8000 Beschäftigten entscheiden. Air Berlin hatte Mitte August Insolvenz angemeldet, nachdem der Großaktionär Etihad weitere Finanzspritzen für die defizitäre Airline ausgeschlossen hatte. Der Flugbetrieb wird nur durch den Kredit des Bundes aufrecht erhalten./bf/DP/she
ISIN GB00B128C026 DE0008232125 GB00B7KR2P84
AXC0025 2017-09-17/14:56