FDP und Grüne liefern sich Fernduell im Kampf um Platz drei
Eine Woche vor der Bundestagswahl haben sich FDP und Grüne ein Fernduell im Rennen um Platz drei geliefert. Beide Parteien schlossen auf Parteitagen am Sonntag in Berlin nicht aus, nach der Wahl in einem Dreierbündnis mit der Union zusammenzugehen. Inhaltlich bauten sie aber hohe Hürden für eine sogenannte Jamaika-Koalition auf.
Merkel will Grenzkontrollen auf unbestimmte Zeit verlängern
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will die Kontrollen an den deutschen Grenzen auf unbestimmte Zeit verlängern. Zur Begründung verwies sie in einem Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe auf anhaltende Mängel beim Schutz der EU-Außengrenzen. "Bis der Schutz der Außengrenzen insgesamt so funktioniert, wie wir uns das vorstellen, ist es absolut richtig, dass es weiter Kontrollen an den entscheidenden Abschnitten der Binnengrenzen gibt", sagte sie.
Seehofer pocht weiter auf Obergrenze, auch im Koalitionsvertrag
Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer will einem neuen Koalitionsvertrag nach der Bundestagswahl nur zustimmen, wenn dieser die Einführung einer Obergrenze bei der Zuwanderung enthält. "Ich werde von dieser Forderung in den Koalitionsverhandlungen nicht abrücken", sagte Seehofer dem Handelsblatt. "Wir haben 2018 eine Wahl in Bayern. Da kann sich eine CSU es nicht erlauben, ein Wahlversprechen nicht einzuhalten. Das wäre geradezu politischer Selbstmord", sagte der CSU-Vorsitzende
SPD-Linke lehnt sich gegen eine erneute große Koalition auf
Eine Woche vor der Bundestagswahl ist die erneute Juniorrolle in einer großen Koalition laut Umfragen die einzige Chance der SPD auf eine Regierungsbeteiligung. Doch dagegen macht der linke Flügel der Partei mobil: "Die SPD hat keine Pflicht zur Selbstaufopferung", sagte SPD-Fraktionsvize Axel Schäfer dem Spiegel.
Merkel will wirtschaftlichen Druck auf die Türkei erhöhen
Im Konflikt mit der Türkei um dort inhaftierte Deutsche setzt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf wirtschaftlichen Druck. "Wir werden unsere wirtschaftliche Zusammenarbeit mit der Türkei weiter zurückfahren müssen und Projekte auf den Prüfstand stellen", um die Freilassung der Gefangenen zu erreichen, sagte Merkel der Passauer Neuen Presse. Die Kommunikation mit der Regierung in Ankara will sie aber nicht abbrechen. Denn "sonst werden wir gar nichts erreichen", sagte Merkel der Zeitung weiter.
Schulz: SPD-Mitglieder sollen über mögliche Regierungsbeteiligung abstimmen
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz will nach der Bundestagswahl abermals die Mitglieder seiner Partei über eine mögliche Regierungsbeteiligung entscheiden lassen. "Die Mitgliederbefragung war eine Sternstunde der innerparteilichen Demokratie", sagte Schulz dem Magazin Der Spiegel. "Dahinter können und wollen wir nicht zurück."
Europas Konservative erwägen Lagarde als Nachfolgerin Junckers - Zeitung
IWF-Chefin Christine Lagarde wird einem Bericht zufolge in der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP) als Nachfolgerin von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker gehandelt. Die Welt am Sonntag berichtete von Überlegungen, Lagarde in zwei Jahren zur Spitzenkandidatin der EVP zu machen, damit sie anschließend Nachfolgerin von Juncker an der Spitze der EU-Kommission werden könne. "Lagarde hat Charisma, Erfahrung und Durchsetzungsvermögen - sie wäre eine sehr gute Wahl", zitierte die Zeitung hohe EVP-Parteikreise.
BIZ/Borio macht Geldpolitik für Anleiheboom verantwortlich
Der bei der Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) für Wirtschaft und Währungen zuständige Abteilungsleiter Claudio Borio hat die Geldpolitik für aktuelle Übertreibungen an den Finanzmärkten verantwortlich gemacht. In einem Kommentar zur Veröffentlichung des BIZ-Berichts für das dritte Quartal 2017 sagte Borio, die niedrige Volatilität an den Anleihemärkten und deren niedrige Renditen seien wahrscheinlich Folge der global nur zögerlichen Normalisierung der Geldpolitik. Borio warnte zudem vor einer Überbewertung der Aktienmärkte und den möglichen Folgen eines Zinsanstiegs.
Deutsche Bank bekennt sich zum Heimatmarkt
Die beiden stellvertretenden Chefs der Deutschen Bank, Christian Sewing und Marcus Schenck, unterstreichen die Bedeutung Deutschlands für die strategische Ausrichtung ihres Hauses. "In Deutschland müssen wir ganz klar die Nummer eins sein. Und in Europa sollten wir ganz vorn mitspielen", sagte der oberste Investmentbanker Schenck der Welt am Sonntag. "Wenn wir unseren Heimatmarkt vernachlässigen, verlieren wir auch im Rest der Welt."
Volkswagen/Renschler: Kulturwandel nach Dieselkrise braucht Zeit
Der VW-Konzern hat sich nach zwei Jahren Dieselkrise noch nicht vollständig von den autoritären Strukturen früherer Jahre gelöst. "Kulturen ändert man nicht über Nacht", sagte Andreas Renschler, im Volkswagen-Vorstand für Nutzfahrzeuge zuständig, dem Tagesspiegel. In der Öffentlichkeit werde zwar gerne gefordert, dass es schneller gehen möge. "Aber ein solcher Prozess braucht natürlich Zeit", sagte Renschler.
Prosiebensat1 will stärker organisch wachsen - Maxdome nicht profitabel
Der Medienkonzern Prosiebensat1 hat seine ertragsorientierte Dividendenpolitik bekräftigt. "Wir haben ein Dividendenversprechen an unsere Aktionäre abgegeben. Und das gilt", sagte Vorstandschef Thomas Ebeling der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag. "Wir haben ungefähr 500 Millionen Euro freien Cash-flow vor Akquisitionen. Dieses Geld steht zur Verfügung, um unseren Aktionären eine Dividende zu zahlen." Gleichzeitig räumte Ebeling ein, dass das Bezahlangebot Maxdome Akzeptanzprobleme im Markt hat und 2017 entgegen urspünglicher Planung noch nicht in die schwarzen Zahlen kommen wird.
Südzucker will Exporte nach EU-Marktöffnung massiv erhöhe
Südzucker sieht sich für die bevorstehende Öffnung des europäischen Zuckermarkts zum 1. Oktober und damit wegfallende Produktions-, Export- und Preisbeschränkungen gerüstet. "Im Vergleich zum Vorjahr wollen wir unsere Exporte auf den Weltmarkt verdoppeln oder verdreifachen, das könnten dann schon 800.000 Tonnen Zucker sein", sagte Südzucker-Vorstandschef Wolfgang Heer der Wirtschaftszeitung Euro am Sonntag.
US-Spielzeughändler Toys 'R' prüft Antrag auf Gläubigerschutz - Kreise
Der US-Spielzeughändler Toys 'R' Us erwägt angesichts eines steigenden Drucks seiner Lieferanten einen Antrag auf Gläubigerschutz. Informierte Personen sagten, dass der Antrag in den kommenden Wochen gestellt werden könnte. Das Unternehmen leidet wie andere große stationäre Händler unter der zunehmenden Verlagerung des Geschäfts ins Internet, was zu Preisdruck und einer geringeren Frequenz in den Läden führt. Zusätzlich belastet Toys 'R' auch zwölf Jahre nach der fremdfinanzierten Übernahme durch Finanzinvestoren ein hoher Schuldenberg.
Terrorwarnstufe in Großbritannien wieder abgesenkt
Nach zwei Festnahmen im Zusammenhang mit dem Anschlag auf die Londoner U-Bahn haben die britischen Sicherheitsbehörden die höchste Terrorwarnstufe wieder aufgehoben. Die Warnstufe werde von "kritisch" wieder auf "ernst" abgesenkt, gab Innenministerin Amber Rudd am Sonntag im Fernsehen bekannt. Dies bedeutet, dass ein Anschlag als "sehr wahrscheinlich" eingestuft wird.
Polizei nimmt nach Anschlag in London zweiten Verdächtigen fest
Bei ihren Ermittlungen zu dem Anschlag auf die Londoner U-Bahn hat die britische Polizei einen zweiten Verdächtigen festgenommen. Es handele sich um einen 21-Jährigen, teilten die Ermittler am Sonntag mit. Im Zusammenhang mit dem Attentat mit 30 Verletzten ist bereits ein 18-Jähriger in Polizeigewahrsam. Die Suche nach weiteren möglichen Komplizen dauerte an.
London strebt Vertrag zur Sicherheitskooperation mit EU nach Brexit an
Die britische Regierung will die enge Zusammenarbeit mit der Europäischen Union in Sicherheitsfragen auch nach dem Brexit ohne Abstriche fortführen. In London legte sie am Sonntag die Grundzüge eines Positionspapiers für die Verhandlungen mit der EU vor, das am Montag in Gänze vorgestellt werden soll. Kernstück ist ein neuer Sicherheitsvertrag mit der EU, der die lückenlose Fortsetzung der Zusammenarbeit gewährleisten soll.
Kataloniens Bürgermeister trotzen Druck aus Madrid
Zwei Wochen vor dem umstrittenen Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien haben die meisten Bürgermeister der Region dem Druck aus Madrid getrotzt: Hunderte Amtsträger demonstrierten am Wochenende für den Volksentscheid, den die Zentralregierung mit aller Macht verhindern will. Im Baskenland zeigten sich zehntausende Menschen solidarisch mit dem katalanischen Streben nach einer Loslösung von Spanien.
Ankara bestellt deutschen Botschafter aus Protest ein
Aus Verärgerung über eine Kundgebung von Kurden in Köln hat das türkische Außenministerium den deutschen Botschafter einbestellt. Mit der Genehmigung der Veranstaltung hätten die deutschen Behörden der "Verbreitung von Terrorpropaganda" durch Unterstützer der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) Vorschub geleistet, erklärte das Ministerium am Samstagabend in Ankara. Dem deutschen Botschafter Martin Erdmann sei die Haltung der türkischen Regierung dazu "in starker Weise" übermittelt worden.
Umweltminister bekennen sich in Montreal zu Pariser Klimaabkommen
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September 17, 2017 13:02 ET (17:02 GMT)
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